Donnersbergkreis Der Außenseiter überrascht sich selbst

Er lieferte auch gestern Abend im Verbandspokal wieder eine überragende Vorstellung ab: SVG-Spielertrainer Michael Hammerschmidt
Er lieferte auch gestern Abend im Verbandspokal wieder eine überragende Vorstellung ab: SVG-Spielertrainer Michael Hammerschmidt (links) markierte vier der sechs Gundersweilerer Tore. Unser Foto zeigt seinen Treffer zum 2:1 in der 18. Spielminute.

«GUNDERSWEILER.» Der Außenseiter überraschte mit einem „Sixpack“ der Marke „furios“: Der SV Gundersweiler fegte gestern Abend in der zweiten Runde des Fußball-Verbandspokals den Bezirksliga-Rivalen SG Kirchheimbolanden/Orbis mit 6:1 (3:1) vom Feld. Überragend einmal mehr bei den Platzherren: Spielertrainer Michael Hammerschmidt, der vier der sechs Tore seines Teams erzielte.

Der Matchwinner freute sich über den starken Auftritt seines Teams. „Dass das so laufen würde, hatte natürlich keiner vor der Partie gedacht“, sagte der SVG-Trainer und befand: „Wir sind schwer in die Begegnung reingekommen, gerieten dann auch schnell mit 0:1 in Rückstand. Doch nach dem 1:1 ist bei uns der Knoten geplatzt. Wir haben die weiteren Tore zu wichtigen Zeitpunkten erzielt. Wichtig war das 4:1 gleich nach der Pause. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und froh, dass wir eine Runde weiter sind.“ Sein Gegenüber sah sich nach Spielschluss mit einer ungewohnten Situation konfrontiert. „Wir haben richtig was auf die Mütze bekommen“, sagte Gerhard Kotysch, der Coach der SG Kibo/Orbis. „Wir haben gut angefangen, hätten eigentlich nach fünf Minuten schon 3:0 führen müssen. Dann machen wir durch den Strafstoßtreffer von Christopher Shipnoski auch das 1:0. Aber dann: Wir haben bei den ersten drei Gegentreffern den SV Gundersweiler geradezu zu Toren eingeladen.“ Kotysch monierte: „Die Mannschaft hat sich an taktische Vorgaben einfach nicht gehalten. Das müssen wir genaustens analysieren.“ Für seine Mannschaft war es die erste Pflichtspielniederlage in dieser Saison. „Diese harte Nummer muss ich akzeptieren. Aber lieber ist mir so etwas im Pokal als in der Liga“, befand Kotysch. Max Groben musste mit Verdacht auf Nasenbeinbruch raus. Michael März zog sich eine Bänderverletzung zu. „Das ist zusätzlich bitter“, so Kotysch. SVG-Spielertrainer Hammerschmidt schnürte vor und nach dem Seitenwechsel jeweils einen Doppelpack. Die Gäste machten es dem Topstürmer vor knapp 100 Zuschauern aber nicht gerade schwer. Über 90 Minuten offenbarte die SG defensiv große Lücken und schaffte es nicht, auf dem kleinen Rasenplatz Kompaktheit herzustellen. Vor allem nach eigenen Standards geriet sie immer wieder in Kontersituationen. Dabei erwischte die SG den besseren Start: Christopher Shipnoski vergab die erste dicke Chance, ehe er per Foulelfmeter – Heimkeeper Marcel Thamm hatte Max Groben völlig unnötig zu Fall gebracht – zum 1:0 versenkte (7.). Es sollte der letzte Gästetreffer an diesem Abend bleiben. Auch weil unter anderem Christopher Egelhof und Groben gegen eine vor der Pause ebenfalls äußerst offene SVG-Hintermannschaft beste Möglichkeiten versiebten. Nach dem Ausgleichstreffer durch den frei zum Abschluss kommenden Patrick Gramsch am zweiten Pfosten (15.) fand Gundersweiler immer besser in die Partie. Hammerschmidt machte aus vier Chancen zwei Tore (18. und 45.) zum 3:1-Halbzeitstand. Sein Doppelschlag zum 5:1 (46. und 52.) entschied das Derby früh zugunsten des Aufsteigers. Die Kreisstädter, die den Ausfall von Leistungsträger Christopher Schmitt nicht kompensieren konnten, resignierten mehr oder weniger – eigene Torchancen blieben Mangelware. Der SVG machte in Minute 58 das halbe Dutzend voll – der eingewechselte Denis Bäcker traf aus rund zehn Metern in den Winkel (58.) – und ließ im Anschluss noch weitere Chancen liegen. „Dass wir am Ende so deutlich gewinnen, hat mich überrascht“, sagte SVG-Mittelfeldspieler Christoph Wasem nach der Partie. Nicht nur ihn. So spielten sie SV Gundersweiler: Thamm - Navarro, Fingerhut, Tobias Basalyk (55. Sumpf), Gramsch - Sajoscha Basalyk - Wasem (76. Haag), Steer, Ditzel, Sayar (55. Bäcker) - Hammerschmidt. SG Kibo/Orbis: Wißmann - Baumgärtner (65. Kaiser), Klag, März, Mattern - Shipnoski, Angst, Frey, Brandmeyer - Fabio Schmitt, (53. Dietrich), Egelhof (53. Frey). Tore: 0:1 Shipnoski (7., Foulelfmeter), 1:1 Gramsch (15.), 2:1, 3:1 , 4:1 , 5:1 Hammerschmidt (18., 45., 46., 52.), 6:1 Bäcker (58.). Gelbe Karten: Wasem - S. Basalyk. – Beste Spieler: Hammerschmidt - Shipnoski. – Zuschauer: 100. – Schiedsrichter: Müller.

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