Donnersbergkreis Das Schicksal nicht in den eigenen Händen

Höringen. Der Rücken an der Wand, das Schicksal nicht in eigenen Händen: Dem ASV Höringen, als Meister erst in die Bezirksliga Westpfalz Nord geklettert, droht nach einer Runde wieder der Abgang. Um die Klasse zu sichern, muss er auf vier Umstände hoffen, auf die er selbst gar keinen Einfluss hat – und dabei auch noch seine Hausaufgabe erledigen. Wochen des Rechnens und des Hoffens. Kurios: Drei Donnersberger Klubs können einen Beitrag zur Rettung des ASV leisten.

„Die Chancen stehen 30 zu 70. Also nicht so gut.“ Wolfgang Frohs versucht erst gar nicht, sich irgendetwas blumig zu schmücken. Die Situation ist düster, der Strohhalm kurz. Innerhalb der nächsten drei Wochen müssen einige Puzzle-Teile passen, damit sein ASV Höringen nicht nach nur einer Saison wieder in die Bezirksklasse plumpst: Zuallererst ist er heute in acht Tagen gegen die WTTF Ramstein selbst in der Pflicht. Das letzte Spiel. Eine Niederlage – und der ASV ist wohl weg. „Das wird schwer genug“, weiß der Kapitän. Unruhe: Nebenbei müssen die Höringer parallel auf die Konkurrenz schielen. Mit 13 Zählern steht der ASV auf dem ersten Abstiegsplatz – gleichauf mit dem SV Miesenbach, einen Punkt hinter dem TTC Breitenbach. Beide dürfen noch zweimal ran. Auch dieses Wochenende. Sollte der SVM zweifach punkten und der TTC mindestens ein Remis gegen Winnweiler erzwingen, war′s das für den ASV. Dann steigt er ab. „Wir sind darauf angewiesen, dass die anderen gegen beide gewinnen. Wir versuchen alles und sind konzentriert. Nach dem Spieltag jetzt können wir mehr sagen“, meint Frohs, der mit seinem Mannen diese Woche pausiert. Auf Hilfe seiner Lokalrivalen muss Höringen bauen. Eine einzigartige Konstellation. Erst Winnweiler, kommenden Samstag dann die gesicherten TTF Rockenhausen, die Breitenbach zum „Showdown“ empfangen – massiv geschwächt. Die TTF wollten schieben, der TTC blockte. Jetzt hofft der ASV. Darauf, dass er wenigstens noch an einem der beiden Klubs vorbeizieht. Viertletzter wäre er dann, eine Platzierung, die helfen kann – wenn auch nicht uneingeschränkt. Der TTC Winnweiler müsste nämlich seine Aufstiegsrelegation schaffen, damit der Neunte die Liga hält. Und, was den Kuriositäten die Krone aufsetzt: Selbst der SV Alsenbrück-Langmeil, für den es in der 2. Pfalzliga um nichts mehr geht, könnte Zünglein an der Waage werden. Wenn er am letzten Spieltag den TTC Sand in die Bezirksliga schießt, muss automatisch auch unten ein Team mehr absteigen. Höringen drückt Sand die Daumen. Vieles ist vage und undurchsichtig. Für den ASV gilt: Die letzte Partie muss er gewinnen. Was die anderen machen, kann er nicht beeinflussen Bezirksliga Vorderpfalz Nord1. TTC Oppau III – TSG Zellertal 8:8. Das ungute Gefühl im Bauch kennt Harald Zinser. Zunächst sich in Sicherheit wiegen, um dann auf der Zielgeraden noch zu verlieren. So unnötig, so fahrlässig. Unzählige Male ist das seiner TSG in diesem Jahr passiert – sie verschenkte reihenweise hohe Führungen. „Wie immer haben wir die Chance nicht genutzt. Am Schluss haben wir sogar alles gebraucht, um noch 8:8 zu spielen“, stellte Mannschaftsführer Zinser verbittert fest. 7:3 lag sein Team in Oppau vorne – dann haben „die Paarungen nicht mehr gepasst“. Plötzlich 7:8, Zittern. Stefan Müller und Walter Fromkorth retteten im Schlussdoppel durch ein 3:2 wenigstens ein Remis. Das Heimspiel nächsten Freitag gegen die TG Oggersheim II wird zum Herzschlag-Finale. „Einen Punkt brauchen wir“, weiß Zinser. Verliert die TSG, heißt das, auf „Vize“ Pfingstweide hoffen, damit der die Relegation gewinnt.Punkte TSG: Müller/Fromkorth, Fischer/Peter, Müller, Fischer, Fromkorth, Zinser, Ermel, Müller/Fromkorth. (ppp)

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