Kirchheimbolanden Christkindlmarkt: Diese ganz besondere Atmosphäre

Der Stand von Gabriele Franzreb aus Marnheim ist für Puppenliebhaber beim Christkindlmarkt ein Muss.
Der Stand von Gabriele Franzreb aus Marnheim ist für Puppenliebhaber beim Christkindlmarkt ein Muss.

Während es am Samstag so aussah, als würde der Christkindlmarkt in diesem Jahr „davonschwimmen“, gab es bei der Eröffnung am Freitag und am Sonntag volles Haus.

In diesem Jahr war sie, sagt Ursula Berg aus Harxheim, erst zum zweiten Mal beim Christkindlmarkt mit einem Stand vertreten. Und der regenreiche Samstag ließ bei ihr wie bei den anderen Standbetreibern die Geschäfte davonschwimmen. „Aber es ist diese ganz besondere Atmosphäre, die man auf keinem anderen Markt findet, die das alles irgendwie wieder wett macht“, sagt sie. Und deshalb sei heute schon klar, dass sie mit ihrem „Treibholzflair“ auch im kommenden Jahr wieder hier vertreten sein will. Ihr Markenzeichen sind aparte Holzkreationen mit weihnachtlichem Akzent, nur gesteckt und ablösbar. „Meine Deko lässt sich das ganze Jahr über weiterverwenden“, betont sie. Und das kommt an.

Keineswegs neu, vielmehr seit 20 Jahren eine feste Größe auf dem Christkindlmarkt, ist Gabriele Franzreb. Ihre schillernden, funkelnden Barbiekleider aus eigener Herstellung wirken wie ein Magnet auf die Besucher der Stände hinter der Stadtmauer. Sie habe ihre Stammkundschaft, erzählt die Marnheimerin freudig. Es seien Puppenliebhaber mit Freude an Unikaten, darunter beispielsweise eine junge Frau, die als Kind schon mit ihrer Mutter Kleider für ihre Puppen aussuchen durfte. „Jetzt hat sie sogar ihren künftigen Ehemann – bald ist Hochzeit – mit ihrer Puppenleidenschaft angesteckt“, freut sich Gabriele Franzreb.

Der Stand von Gabriele Franzreb aus Marnheim ist für Puppenliebhaber beim Christkindlmarkt ein Muss.
Der Stand von Gabriele Franzreb aus Marnheim ist für Puppenliebhaber beim Christkindlmarkt ein Muss.
Wie eine Drechselbank aussieht und was man damit zaubern kann, war für viele Markbesucher spannend.
Wie eine Drechselbank aussieht und was man damit zaubern kann, war für viele Markbesucher spannend.
Das neblig-trübe Sonntagswetter hielt die Menschen nicht vom Marktbesuch ab.
Das neblig-trübe Sonntagswetter hielt die Menschen nicht vom Marktbesuch ab.
Wer auf der Suche nach Unikaten war, fand sie an vielen Ständen, wie diesem...
Wer auf der Suche nach Unikaten war, fand sie an vielen Ständen, wie diesem...
...oder diesem ...
...oder diesem ...
...und natürlich auch diesem.
...und natürlich auch diesem.
Besonders stimmungsvoll war die Atmosphäre in den Abendstunden.
Besonders stimmungsvoll war die Atmosphäre in den Abendstunden.
Am Stand des Heilpädagogiums Schillerhain hatten Marktbesucher allerhand zu bestaunen.
Am Stand des Heilpädagogiums Schillerhain hatten Marktbesucher allerhand zu bestaunen.
Stadtbürgermeister Marc Muchow hatte sichtlich Freude daran, den Christkindlmarkt am Freitagabend zu eröffnen.
Stadtbürgermeister Marc Muchow hatte sichtlich Freude daran, den Christkindlmarkt am Freitagabend zu eröffnen.

Foto 1 von 9

Auch für sie selbst sind ihre Kleider und Baby-Born-Anziehsachen viel mehr als eine Einnahmequelle. „Ich hatte während der Corona-Zeit eine Krebserkrankung. Damals habe ich durch dieses Hobby Kraft und Energie geschöpft“, sagt sie. „Kleider zu nähen wirkt für mich wie eine heilende Meditation.“

Keine Lust zu klagen

Gebastelt, gebacken, genäht – das wird in den Wochen vor dem Christkindlmarkt im Heilpädagogium Schillerhain. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Liebevoll gestaltete Weihnachtskarten, gehäkelte Püppchen, Christbaumschmuck und jede Menge Spritzgebackenes offerierten Erzieherin Sandra Brauch und Kollegen. Über den Erlös entscheidet der Kinder- und Jugendrat der Einrichtung.

Am Samstag wurde ihr Stand fast weggeschwemmt, aber Andrea Eva, die schon seit vielen Jahren bei „Gabys Holzstübchen“ mitwirkt, hatte dennoch keine Lust zu klagen. „Der Freitag war so ein schöner Abend und das Publikum war ganz toll“, schwärmt sie. Bei Märkten sei man nun mal vom Wetter abhängig, aber die Atmosphäre in Kirchheimbolanden sei der Ausgleich dafür.

Besonderer Tee für schlechtes Wetter

Das sieht im übrigen auch Michaela Arnold-Jung so, die eine Auswahl aus ihrem Lädchen „Farbklecks“ mitgebracht hatte, in dem sie neben Geschenkartikeln und Wohnaccessoires allerhand Selbsthergestelltes verkauft. „Wir merken, dass das Geld im Moment nicht ganz so locker sitzt“, sagte sie. Sie könne das den Leuten nicht verübeln, es sei momentan eben schwierig. Gegen das Schlechte-Wetter-Loch hat sie allerdings ein echtes Ass im Ärmel. „Wenn es so regnet wie am Samstag, dann bieten wir den Leuten unseren ,Scheiß-Wetter-Tee’ an, und der geht dann garantiert“, schmunzelt sie.

Allem Anschein nach holten die Leute aber ihren samstags versäumten Besuch am Sonntag nach, es schien als seien alle Kerschemer auf den Römerplatz und in die angrenzenden Gassen gekommen. Zwischen den Ständen war kaum ein Durchkommen, und wer es auf eine Bratwurst oder auf einen Glühwein abgesehen hatte, musste allerhand Geduld mitbringen. Kalli Koppold bescherte dem Christkindlmarkt und seinen Besuchern einen zauberhaften Abschluss.

x