Donnersbergkreis „Brauchen das Pferdezentrum“

Eine der beliebten Veranstaltungen im Pferdezentrum: das Ponyforum.
Eine der beliebten Veranstaltungen im Pferdezentrum: das Ponyforum.

Ein Verkauf des Pferdezentrums Standenbühl würde den Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar schwer beschädigen. Das Pferdezentrum sei eine Wertanlage und werde weiterhin benötigt, sagen die beiden Vorstandsmitglieder Ursula Düll und Gerhard Schmidt (beide Kaiserslautern). Sie wehren sich mit weiteren Züchtern gegen die Verkaufs- und Verpachtungspläne einzelner Vorstandsmitglieder (wir berichteten am 29. Dezember).

„Wir brauchen das Pferdezentrum“, sagt Düll, die Ponyabteilungs-Vorsitzende des Verbandes. „Wir müssen die Immobilie behalten und als Vermögensanlage erhalten“, betont Schmidt. „Es gibt keinen Vorstandsbeschluss, das Pferdezentrum zu verkaufen.“ Ein Teil des Vorstandes des Bezirksverbandes Rheinhessen-Pfalz-Saar würde die Auffassung vertreten, dass es sinnvoll sei, das Pferdezentrum zu verkaufen oder zu verpachten. Das halten Düll und Schmidt für den falschen Weg. Beide kritisieren die ständige Standortdiskussion. Das Infragestellen von Standenbühl habe zu großer Verunsicherung und Unmut unter den Züchtern geführt. Der Mieterin werde die Planungssicherheit genommen. „Das Gros der Züchter ist der Meinung, dass wir die Immobilie behalten sollen“, bemerkt Schmidt. Am 26. Januar werden sich Züchter, die sich für Standenbühl einsetzen wollen, treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Düll und Schmidt betonen, dass der Verband beide Standorte braucht, das Pferdezentrum wie das Landgestüt Zweibrücken, an dessen Betreibergesellschaft die Pferdezuchtverbände beteiligt sind. Die Ponyzüchter, die inzwischen so viele Fohlen produzierten wie die Warmblutzüchter, hätten aber im Pferdezentrum ihre Heimat gefunden, betont Düll. Die Pony-Veranstaltungen nach Zweibrücken zu verlegen sei nicht sinnvoll. Selbst das Ponyforum, mit 450 Besuchern die größte Veranstaltung, sei für das Landgestüt zu klein, ergänzt die Abteilungsleiterin. Das Pferdezentrum werde für zuchtrelevante Veranstaltungen, Schulungen und Lehrgänge weiterhin benötigt und genutzt. „Wir halten die Teilvermietung des Pferdezentrums für die beste Lösung“, sagen Düll und Schmidt und verweisen darauf, dass die Einrichtung, seit sie 2017 teilvermietet ist, schwarze Zahlen schreibe, wenn man die Abschreibungen nicht berücksichtige. „Wir brauchen einen Mieter, der einen Großteil der Anlage mietet und in Schuss hält“, betont Schmidt. Im Pferdezentrum sitzt die Geschäftsstelle, würde es verkauft, müssten für die Mitarbeiter Büroräume angemietet werden. Hier sei mit jährlichen Kosten von mehr als 20.000 Euro zu rechnen, erklärt Düll. Die Behauptung, dass es einen Investitionsstau gebe, treffe nicht zu. „Es ist eigentlich alles gemacht bis auf den großen Springplatz“, sagt Schmidt. In den Gebäuden selbst seien nur „Kleinigkeiten“ zu erledigen, bemerkt Düll. Die sechs Wohnungen des Pferdezentrums seien vermietet, das sichere regelmäßige Einnahmen, so Düll. Zuletzt habe die derzeitige Mieterin 24 Pferde in Standenbühl betreut. Über die Boxenmiete habe der Verband Mehreinnahmen erzielt, ohne Ausgaben dafür zu haben, erklärt Schmidt.

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