Unkenbach Autofahrer halten spontan an: Schäfer Karl-Heinz Kinkel sorgt für Aufsehen

Schäfer Karl-Heinz Kinkel mit Hündin Senta vor seiner Schafweide neben der B420.
Schäfer Karl-Heinz Kinkel mit Hündin Senta vor seiner Schafweide neben der B420.

Für viele Menschen wäre es sicherlich entnervend, bei ihrer Arbeit ständig fotografiert und ausgefragt zu werden. Karl-Heinz Kinkel ist an so etwas gewöhnt. Mit seiner Schafherde sorgt er allenthalben für Interesse.

Autofahrer halten an und zücken ihr Mobiltelefon, um Fotos zu schießen. „Wie geht man mit den Tieren um?“, wollen sie wissen. Und: Ist der Beruf des Schäfers wirklich so idyllisch, wie man sich das vorstellt? Schäfer Karl-Heinz Kinkel (70) aus Bayerfeld-Steckweiler hütet seine Tiere dieser Tage auf Unkenbacher Gemarkung. Auf den Wiesen am Parkplatz der B420 unterhalb des Hollerwaldes zwischen Unkenbach und Callbach sind sie von der Bundesstraße aus gut zu erkennen. Kein Wunder also, dass viele Verkehrsteilnehmer ein Päuschen einlegen. Schließlich gibt es nicht mehr allzu viele Schafhalter mit derart großer Herde in der Nordpfalz, die grasenden Tiere geben ein nicht mehr alltägliches Bild ab. Ein Autofahrer wollte ihm sogar ein Schaf abkaufen, berichtet Kinkel.

Perfektes Zusammenspiel auf einen Pfiff hin

Mittlerweile führt seine Tochter Michaela den landwirtschaftlichen Betrieb in Bayerfeld-Steckweiler. Karl-Heinz Kinkel unterstützt sie dabei tagtäglich noch sehr gerne. Schon seit 1945 betreibe seine Familie Schafhaltung, sagt der 70-Jährige. Dies leiste einen effektiven Beitrag für Natur und Umwelt, befindet er. Schafe würden auch in Naturschutzgebieten zur Landschaftspflege eingesetzt.

Unterstützt wird Kinkel von seiner fleißigen und erfahrenen Hündin Senta, die sehr genau weiß, was mit der Herde zu tun ist. So rennt sie immer wieder los, um die Schafe von der Bundesstraße fernzuhalten – ein perfektes Zusammenspiel von Mensch und Tier auf einen Pfiff hin.

Die Preise für Schafe seien derzeit fallend, sagt der Schäfer. Er befürchtet, dass sich dieser Trend fortsetzt, denn in Neuseeland, dem „weltweit führenden Schafland“, befänden sich „die Schafpreise im Keller“. Der in sich ruhende Schäfer aus Bayerfeld-Steckweiler nimmt’s nach so vielen Jahren Berufserfahrung mit Gelassenheit.

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