Kirchheimbolanden Ausstellung im Art-Hotel zeigt Symbiosen zwischen Fotografie und Malerei

Motiv fürs Art-Hotel: Eigens für die Ausstellung in Kirchheimbolanden hat Monika Kropshofer drei Werke mit lokalem Bezug geschaf
Motiv fürs Art-Hotel: Eigens für die Ausstellung in Kirchheimbolanden hat Monika Kropshofer drei Werke mit lokalem Bezug geschaffen. Eines verbindet Thomas Baumgärtels Banane an der Nordpfälzer Hotel-Fassade mit einer Winterlandschaft im Erzgebirge.

Sie verbindet zwei Formen künstlerischen Ausdrucks: Fotografie und Malerei fügen sich zu einer Art Symbiose. Wie, das zeigt die Künstlerin Monika Kropshofer auch anhand dreier Motive mit Bezug zur Nordpfalz. Zu sehen dort, wo bereits eine Banane Blicke auf sich zieht.

„Die Wahrheit ist ...“: Monika Kropshofers Kompositionen aus malerischer Intervention und Farbfotografien sind demnächst zu sehen im Art-Hotel Braun in Kirchheimbolanden. Die Ausstellung dort wird am Sonntag, 21. Januar (11 Uhr), eröffnet. Eigens für diese Präsentation unter dem Titel „What truth is“ hat die Juristin, Kunsthistorikerin und Künstlerin drei neue Werke geschaffen. Sie zeugen nicht nur von Kropshofers aktuell bevorzugter Arbeitsweise, sondern stellen zudem einen regionalen Bezug zur Nordpfalz her.

In ihrem Schaffen reflektieren die vermeintlich medialen Gegensätze die Einheit von Poesie und Geometrie, Sinnlichkeit und Konzept, verbindet sich Raum mit Fläche, so es erläutert die Künstlerin: Die auf transparenten Trägerplatten aufgebrachten, zumeist großformatigen Werke fügten sich zu einer Symbiose zusammen. Die Motive kombinierten Alt mit Neu, seien inspiriert von Architektur und Natur. Auch das Spiel mit leichten Unschärfen und Doppelbelichtungen in ihren Fotografien zeichnet das bildkünstlerische Arbeiten Monika Kropshofers aus. Die Technik, mit transparenten Platten zu arbeiten, findet seit 2005 Anwendung.

Auslandsreisen als Quell für neue Motive

Die in Boppard lebende Kunsthistorikerin ist seit ihrer Jugendzeit künstlerisch tätig. Ihr besonderes Interesse galt dabei stets der Kunstgeschichte. Zunächst schlug die 1952 in Neuwied geborene Kropshofer eine Anwaltskarriere ein, der sich ein Studium der Kunstgeschichte anschloss. Seit 1990 ist Kropshofer als freischaffende Künstlerin tätig und blickt auf zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zurück.

Ihre Auslandsaufenthalte nutze sie dabei stets als Quelle für neue Motive, sagt Monika Kropshofer. Als „Zitate“, die den Anstoß für ihre Arbeiten gäben, wie sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ erläutert. Warum in ihren Werken keine Menschen zu sehen seien, werde sie oft gefragt. „Für mich haben Architektur und Natur etwas zutiefst Menschliches. Dies gilt für beides – so auch die gestaltete Natur. Die Spuren des Menschen, die dieser hinterlässt, finde ich persönlich spannender als dessen äußere Gestalt“, sagt die Künstlerin über ihren Ansatz.

Fotografie und Malerei erst später kombiniert

Ihr Interesse habe seit jeher in gleichem Maße der Fotografie und der Malerei gegolten. Anfangs habe sie beide Ausdrucksformen getrennt voneinander angewandt. Diese miteinander zu kombinieren, habe sie schließlich immer mehr gereizt. „Ich bin ein Mensch, der gerne in Räumen denkt und habe einen Weg aus dem fiktiven in den realen Raum gesucht“, erklärt Kropshofer.

Für sie sei es auch eine analytische Überlegung gewesen, wie sie das „Virtuelle der Fotografie mit dem realen Raum verschränken“ könne. Ihre Fotografien habe sie anfangs unter Anwendung unterschiedlicher Techniken bemalt und anschließend auf Forex-Platten aufziehen lassen. Später sei sie auf die Verwendung der transparenten Trägerplatten gekommen, die eigentlich ein Baumaterial seien, so Kropshofer. Dabei spiele auch der Bauhaus-Gedanke für sie eine Rolle, „mit Material zu arbeiten, das eigentlich arm ist“, wie sie ausführt. Hier sieht sie die Verbindung von Alt und Neu: „Fotografie – und noch stärker die Malerei – sind ja alte Techniken. Aber dieses Material, die Verwendung dieser Platten, ist neu und bietet erstaunliche Möglichkeiten.“

Frage nach Wirklichkeit und Wahrheit

Für die Ausstellung „What truth is“ hat die Künstlerin eigens drei Werke mit lokalem Bezug zu Kirchheimbolanden geschaffen. Unter den 24 ausgestellten Arbeiten befindet sich auch das Motiv der ikonischen Spraybanane von Thomas Baumgärtel, das seit zehn Jahren die Fassade des Art-Hotels ziert. Dieses Motiv habe sie mit einer Winterlandschaft aus dem erzgebirgischen Seiffen kombiniert. Auch da sei somit ein Dialog, in diesem Fall zwischen zwei Orten im Westen und Osten der Bundesrepublik, entstanden, erläutert Kropshofer. Auch ein Dialog in der Kunst selbst, zwischen dem künstlerischen Gestalten Baumgärtels und ihrem eigenen, habe sich daraus entwickelt.

Mit dem Ausstellungstitel „What truth is“ stellt Monika Kropshofer auch die Frage nach Wirklichkeit und Wahrheit. Dies gelte im besonderen Maße im Hier und Jetzt, sei nie aktueller gewesen. Ganz bewusst wolle sie mit ihren Kompositionen aus Foto und Malerei etwas loslösen. In Verbindung mit den Trägerplatten entstehe damit ein eigener Raumkörper, im Raum „passiert etwas“.

Termin

Die Vernissage zur Ausstellung „Monika Kropshofer: What truth is“ findet am Sonntag, 21. Januar, um 11 Uhr im Art-Hotel Braun, Uhlandstraße 1, in Kirchheimbolanden statt. Die Ausstellung ist bis 31. Juli täglich von 8 bis 22 Uhr zu sehen. Bei der Vernissage wird auch das „Kunstwerk des Jahres 2024“ enthüllt.

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