Donnersbergkreis Aus VG Rockenhausen soll VG Nordpfalz werden

Paukenschlag im Rockenhausener Verbandsgemeinderat: Seit 43 Jahre existiert die VG. Nun soll ihr Name ausgedient haben. Stattdessen soll „Verbandsgemeinde Nordpfalz“ zukünftig Briefköpfe, Schilder und Formulare zieren. Darauf einigten sich die Mitglieder des Verbandsgemeinderates bei einer Sitzung in Schönborn einstimmig.

Ein Schritt in die richtige Richtung, wie der Verbandsgemeinderat findet: Mit dem Namen könnten sich viele der rund 11.000 VG-Einwohner identifizieren, so die Meinung. Der Antrag wurde gestellt, jetzt heißt es Warten auf grünes Licht aus Mainz. „VG Untermosel“, „VG Dahner Felsenland“ – obwohl nach dem Gesetz eine Verbandsgemeinde den Namen der Sitzgemeinde führen soll, gebe es bereits einige Ausnahmen in Rheinland-Pfalz. Zu solch einer will nun auch die VG Rockenhausen werden. „Wir in der Nordpfalz“ ist bereits seit 20 Jahren der Slogan, mit dem die Verbandsgemeinde wirbt. Schon auf Poststempeln aus den späten 50er Jahren wird die Region offiziell als Nordpfalz betitelt. Einstimmig wurde beschlossen, einen Antrag auf Namensänderung zu stellen. Die Ratsmitglieder zeigten sich begeistert: Viele seien mit dem Begriff „Nordpfalz“ aufgewachsen und schätzten die touristische Bekanntheit der Pfalz als Chance für die Verbandsgemeinde Rockenhausen. Die Grünen finden es richtig, dass eine Verbandsgemeinde nach dem Umfeld und nicht nach dem Zentrum benannt wird. Auch die CDU sprach sich deutlich für diesen Vorschlag aus. Harald May bemerkte lediglich, dass er den Namen „Nordpfälzer Bergland“ als noch passender empfunden hätte. Auch der Fraktionsvorsitzende der FWG, Helmut Hyner, stimmte zu: „Das muss schnellstmöglich passieren.“ Naheliegend sei der Name auch deshalb, weil sich in Rockenhausen das „Nordpfälzer Heimatmuseum“ und der „Nordpfälzer Geschichtsverein“ befinde. Auch das „Nordpfälzer Herbstfest“ trage seit seiner Premiere vor 66 Jahren diese Überschrift, heißt es in dem Antrag. Bis vor kurzem existierte zudem der „Nordpfälzer Sängerbund“. Landrat Winfried Werner habe bereits grünes Licht für die geplante Namensänderung gegeben. Bereits einen Tag nach dem Beschluss lag der ausformulierte Antrag vor. Hier heißt es, die VG wolle dem „Verlust identitätsstiftender Merkmale entgegenwirken“ und ein „verstärktes lokales Profil schaffen“. Außerdem erhofft sich Cullmann einen „überregionalen Werbeeffekt“ und möchte den „kulturellen Bezug zur Nordpfalz nachhaltig sichern“. Volker Schwarz (Grüne) wollte wissen, ob die Namensänderung etwas damit zu tun habe, dass diese Bezeichnung auch für die nach den Plänen des Landes aus den Verbandsgemeinden Meisenheim und Alsenz-Obermoschel sowie einigen Ortschaften der jetzigen VG Bad Münster am Stein-Ebernburg zu bildende neue Verbandsgemeinde angedacht ist. Cullmanns Antwort: In den Gesetzesentwürfen zur Gebietsänderung der VG Bad Münster stehe nichts von diesem Begriff. Doch, so seine schmunzelnde Ergänzung: „Man könnte es unter Umständen so deuten.“ (fisi)

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