Donnersbergkreis „Aufwertung des Standorts“

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In der Verbandsgemeinde Göllheim ist ein neues Einzelhandelskonzept erstellt worden. Wirklich von Bedeutung ist dieses hauptsächlich für die Ortsgemeinde Göllheim. Denn dort soll zwischen Wasgaumarkt und Ortsrand ein Fachmarktzentrum angesiedelt werden. Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller sieht darin eine weitere Aufwertung der Gemeinde – und hofft, dass sich auch im Ortskern noch etwas tun wird.

„Solch ein Einzelhandelskonzept ist auch eine Bestandsanalyse“, sagt Steffen Antweiler, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Göllheim – und ergänzt: „Diese weist aus, welche Kaufkraft in der Region für den Einzelhandel vorhanden ist – und welche dieser Kaufkraft auch tatsächlich in der Region gebunden ist.“ So gehe es auch darum zu schauen, wo es noch Potenzial gibt. Das Einzelhandelskonzept ist ein Baustein der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes. „Ein solches Konzept ist ein Instrumentarium, um zu sehen, ob es Bedarf gibt, wenn sich ein Einzelhandelsbetrieb ansiedeln möchte“, erläutert der Bürgermeister. Wobei ein Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmetern in den Ortschaften in der Regel zulässig sei. Über dieser Grenze mussten bestimmte Faktoren erfüllt werden. Zum Beispiel die Funktion eines Grundzentrums – so, wie das in Göllheim der Fall ist. Und genau dort gibt es derzeit auch Bedarf, wie Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller der RHEINPFALZ sagt. Konkret geht es um eine rund 8000 Quadratmeter große Fläche zwischen Wasgaumarkt und Ortsrand. Eine Immobilienfirma möchte dort ein Fachmarktzentrum ansiedeln. „Es gibt verschiedene Interessenten“, weiß Hartmüller. Konkrete Namen seien jedoch noch nicht bekannt. Wobei der Ortschef auch nicht ausschließen kann, dass jemand von der einen Straßenseite – wo sich derzeit Kik, Rossmann und Netto befinden – auf die andere wechseln möchte. Grundsätzlich würde Hartmüller ein solches Zentrum begrüßen, schließlich steige damit auch das Angebot. Einige Bürger hätten sich bei ihm auch eine Tankstelle gewünscht. „Aber so etwas wird man da nicht hinkriegen.“ Eine Tankstelle wäre nur direkt an der Bundesstraße 47 interessant, wurde ihm mitgeteilt. Dafür habe er gehört, dass es auch konkretes Interesse eines Getränkemarktes für die Fläche neben Wasgau gebe. Froh ist Hartmüller, dass sich in letzter Zeit im Ortskern einiges im Bereich des alten Marktplatzes getan hat. Dazu gehöre natürlich die Neueröffnung des Traditionsgasthauses „Goldenes Ross“ und nun auch damit verbunden einer Bäckerei mit Café. „Es ist wichtig, dass wir so etwas im Ortskern haben und sich die Leute hier Brötchen holen können“, sagt der Ortsbürgermeister – und schiebt nach: „Die Sanierung des Goldenen Rosses ist ein Glücksfall für die Gemeinde.“ Da habe in der Vergangenheit doch etwas im Ort gefehlt. Schwierig hatte sich in der Vergangenheit die Suche nach jemandem erwiesen, der am ehemaligen Rewe-Markt am neuen Marktplatz interessiert ist. „Ein Markt geht da keiner mehr rein, die brauchen weitere Märkte im Umfeld.“ Das Gebäude sei im Besitz einer Fondsgesellschaft. Nun wurde Hartmüller signalisiert, dass ein Interessent da ist. „Wir wissen aber noch nicht, was da rein will.“ Eine Spielhalle hatte der Ortsgemeinderat in der Vergangenheit schon abgelehnt. „Es ist wichtig, dass Leben im Ortskern ist. Geschäfte über 800 Quadratmeter bekommen wir da keine mehr rein. Das ist utopisch. Diese brauchen Parkraum und wollen auch nicht in einen verkehrsberuhigten Bereich.“ Wünsche hat der Ortsbürgermeister noch für den alten Ortskern: beispielsweise wieder ein Bekleidungsgeschäft. Dass dies nicht einfach wird, weiß Hartmüller aber auch. Grundsätzlich sei die Grundversorgung in Göllheim gegeben. „Positiv ist, dass wir mit Kita, Grundschule, Realschule Plus und Fachoberschule gut versorgt und die Gemeindestraßen in einem guten Zustand sind.“ Und weitere Einzelhandelsunternehmen am Ortseingang bedeuten auch Arbeitsplätze. Auch VG-Bürgermeister Steffen Antweiler freut sich, dass es Interesse von Einzelhandelsunternehmen an der Ortsgemeinde Göllheim gibt. Im Einzelhandelskonzept wird ein solches Fachmarktzentrum ebenfalls begrüßt. Damit werde der Standort aufgewertet und gewinne an Vielfalt. Ein wichtiges Ergebnis bringt das Einzelhandelskonzept aber auch für die Ortsgemeinde Albisheim zutage. „Darin wird festgestellt, dass Albisheim ein zentraler Ort im Zellertal ist. Diese Funktion wird aufgrund des besonderen geographischen Zuschnitts der Verbandsgemeinde zuerkannt“, so Antweiler. Damit werde auch der vorhandene Einzelhandel in seinem Bestand geschützt, etwa der Edeka-Markt. „Ein solches Einzelhandelskonzept wird oft missverstanden und als ein Instrumentarium gesehen, Einzelhandel hierher zu führen“, sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Dem sei aber nicht so. „Es ist ein Instrument, das darlegen kann, ob etwas möglich ist oder nicht, falls es Anfragen geben sollte“, erläutert Antweiler. |ssl

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