Ich schaue die WM (nicht), weil ... Adient-Werkleiter Guido Herkenrath: „Sport sollte nicht politisch überladen werden“

Wer schaut die WM, wer nicht?
Wer schaut die WM, wer nicht?

Schauen Sie die WM oder nicht? Noch nie hat diese Frage zu so vielen Diskussionen geführt wie im Jahr 2022. Wir hören im Donnersbergkreis nach.

„Man hätte die Diskussion um den Austragungsort Katar zehn, zwölf Jahre früher führen müssen – da wäre vielleicht noch Zeit gewesen zu reagieren“, sagt Guido Herkenrath. Jetzt gehe es um Sport – „und diesen sollten wir meiner Meinung nach nicht zu sehr politisch beladen“, so der Leiter des Rockenhausener Adient-Werkes. Sonst hätte man auch die WM in Russland oder Olympische Spiele in diversen anderen Ländern in Frage stellen müssen. Für Herkenrath offenbart die Debatte eine Doppelmoral: „Beim Sport schauen wir auf die Menschenrechte, bei Öl und Gas ist es aber erstrebenswert, in Katar einzukaufen.“

Er selbst habe jedenfalls viele Spiele gesehen und werde auch die restlichen Begegnungen am Fernsehen verfolgen. Neben etlichen packenden Partien hat ihn besonders das Auftreten der südamerikanischen Fans beeindruckt: „Die haben zuhause Probleme ohne Ende, nutzen aber den Fußball, um dennoch Freude zu haben. Vielleicht sollten wir Deutschen uns da mal eine Scheibe abschneiden.“

Und sein Tipp für die heute beginnende Runde der letzten Vier? „Marokko hat sich großartig geschlagen, aber ich glaube, jetzt ist Endstation“, so der bekennende Fan von Bayer 04 Leverkusen. Er erwarte „ein sehr spannendes Finale Argentinien gegen Frankreich – und da schlägt dann doch mein europäisches Herz“.

Guido Herkenrath
Guido Herkenrath
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