Nils-Nager-Adventskalender 21. Dezember: Weihnachten in Ruanda

Marie Louise Mukamwezi
Marie Louise Mukamwezi

Wie feiert man eigentlich Weihnachten in Afrika? Das wollte ich schon immer mal wissen.

Kinder, ihr wisst ja, ich bin ein richtig, richtig neugieriger Biber. Und nachdem ich schon rausgefunden habe, wie Weihnachten in einem anderen europäischen Land, nämlich Finnland (Folge vom 1. Dezember), und in Peru in Südamerika (Folge vom 13. Dezember) gefeiert wird, hat mich auch noch brennend interessiert, wie die Menschen in Afrika eigentlich Weihnachten feiern. Zum Glück kann ich da Marie Louise Mukamwezi fragen. Sie kommt aus Ruanda, dem Partnerland von unserem Bundesland Rheinland-Pfalz. Marie Louise fängt in ein paar Tagen eine Stelle als Au-Pair bei der Familie von meinen Freundinnen Julia, Elisa, Romy und Sophia und meinen Freunden Johannes und David in Albisheim an und hat mir am Telefon verraten, wie in ihrem Heimatland Weihnachten gefeiert wird.

„Viele Dinge sind in Ruanda ganz ähnlich wie bei euch in Deutschland,“ erzählt mir Marie Louise. „Alles wird weihnachtlich geschmückt, die Häuser, die Einkaufsstraßen, die Kirchen, und auch jedes öffentliche Gebäude wird festlich dekoriert.“ Ich nicke, ja, das kenne ich, ich mag es auch total, wenn unser Biberbau in der Adventszeit schön festlich geschmückt ist. „Aber sag mal Marie Louise, gibt es denn auch Sachen an Weihnachten in Ruanda, die anders sind als in Deutschland? Marie Louise lacht: „Ja, sogar einige! Zum Beispiel ist es in Ruanda ja immer warm, deshalb feiern viele Leute bei uns Weihnachten an aufregenden Orten, ganz oft draußen, und nicht immer nur zu Hause und drinnen. Außerdem schlafen bei uns die meisten Menschen an Weihnachten die ganze Nacht nicht.“

Der Gottesdienst dauert manchmal sechs Stunden

Oh, das ist tatsächlich mal was anderes, finde ich. Aber warum schlafen die Leute denn nicht? „Das hat ganz unterschiedliche Gründe“, erzählt mir Marie Louise weiter: „Manche Leute in Ruanda feiern einfach die ganze Nacht, und andere wiederum verbringen diese Zeit in der Kirche und beten. Aber wirklich schlafen tun die wenigsten!“

Das Allerwichtigste an Weihnachten in Ruanda ist aber wieder wie in Deutschland auch: „An diesem besonderen Tag treffen wir uns mit der ganzen Familie,“ sagt Marie Louise, „alle kommen zusammen, auch die, die weiter weg wohnen. Viele Menschen besuchen an Weihnachten auch Freunde. Am Abend gehen wir nach einem großen gemeinsamen Essen in die Kirche, und alle sind glücklich und gut gelaunt. Viel teilen auch ihr Essen mit Leuten, die weniger haben, so dass alle ein schönes Weihnachten feiern können.“ An der Kirche ist aber doch noch was anders als hier bei uns, verrät Marie Louise mir ganz zum Schluss: Ein Weihnachtsgottesdienst in Ruanda dauert manchmal ganze sechs Stunden! Ganz schön lang, oder?

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