Bad Dürkheim Zur Sache: Container-Leben

Die Verbandsgemeinde (VG) Freinsheim hat eigenen Angaben zufolge für die Unterbringung von Flüchtlingen mehrere angemietete Wohnungen und zwei Container: in Weisenheim am Sand (seit zwei Jahren) und in der Stadt Freinsheim (seit Juni 2016). Es gibt keine Prognose, wann auf die Container-Notunterbringung verzichtet werden kann. „Es erfolgen immer noch Zuweisungen“, so die Verwaltung. Die Container bestehen aus je 18 Zweibett-Zimmern. Die Zimmergröße wird mit exakt 15,30 Quadratmeter angegeben. Wer Glück hat, hat ein Zweibett-Zimmer für sich – einen Anspruch darauf gibt es nicht. Pro Container gibt es nach Geschlechtern getrennte Küchen und Sanitäreinrichtungen. In Weisenheim leben laut Verwaltung derzeit 20 Menschen, in Freinsheim 22 in einem solchen Notquartier – sie sind nicht vollbelegt. Die Menschen kommen aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Eritrea, Nigeria, Armenien, Sudan, Kuba und Algerien. Ein Drittel wird derzeit geduldet, die Mehrheit hat eine Aufenthaltsberechtigung. Die meisten leben dort mindestens ein halbes Jahr. Laut Verwaltung wird von dort auch abgeschoben: „Abschiebungen finden überall statt, wo Ausreisepflichtige wohnen, die nach mehrfacher Aufforderung nicht freiwillig ausgereist sind.“ Der Bau der Containeranlagen in Freinsheim und Weisenheim am Sand hat nach Verwaltungsangaben rund 1.080.000 Euro gekostet. Für Nebenkosten, Instandhaltung und Personal hat die VG 2017 rund 260.000 Euro aufgebracht, 2018 rund 150.000 Euro. Bereits Ende 2016 hat die VG angefangen, die Zahl der für die Unterbringung von Flüchtlingen angemieteten Wohnungen zu reduzieren, nachdem weniger Flüchtlinge ankamen. Ende 2018 wird die VG noch sechs Immobilien (einschließlich Container) als Flüchtlingsunterkunft haben. Bei der Aufgabe einer Wohnung sei versucht worden, den Flüchtlingen selbst den Wohnraum zu vermitteln. Das muss finanziell passen und die Vermieter müssen mitspielen. „Rund 70 Prozent der anerkannten Flüchtlinge konnten eine Wohnung selbst anmieten“, so die Verwaltung. Gerüchte, wonach es in den Containern Probleme mit Alkohol und Drogen gebe, könne die Verwaltung nicht bestätigen. Davon gehört habe sie jedoch, sagte VG-Sprecher Jörg Heidemann.

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