Bad Dürkheim Weisenheimer Welt gerät nicht aus den Fugen

Mit der Abwehr von Freistößen und Eckbällen hat die Weisenheimer Defensive in dieser Saison so ihre Mühe. Das zeigte sich auch b
Mit der Abwehr von Freistößen und Eckbällen hat die Weisenheimer Defensive in dieser Saison so ihre Mühe. Das zeigte sich auch beim Derby gegen den FV Freinsheim in der Vorrunde.

«WEISENHEIM AM SAND.» Der SV Weisenheim, Aufsteiger in die Fußball-Bezirksliga und dort abgeschlagen Tabellenletzter, erwartet am Sonntag, 15 Uhr, den Aufstiegsaspiranten TSV Billigheim-Ingenheim. Eine Paarung, die in zweierlei Hinsicht bedeutsam ist, obwohl man das auf den ersten Blick nicht vermutet.

Da sind einmal die Fakten. Gewinnt der SVW nicht, dann wird aus dem seit Wochen gefühlten Abstieg ein besiegelter Abstieg. Dann ist auch rechnerisch nichts mehr zu machen. Das wird in Weisenheim niemanden in ein Tal der Tränen stürzen, denn spätestens nach der 0:7-Packung gegen Mitaufsteiger FV Berghausen zum Start nach der Winterpause war klar, dass es mit dem Klassenerhalt nichts mehr werden wird. Verantwortliche, Trainer, Spieler und Anhänger – sie alle konnten sich auf das Szenario, das am Sonntag amtlich sein wird, einstellen. Deswegen wird bei den Blau-Roten die Welt nicht aus den Fugen geraten. A- oder gar B-Klasse war in den vergangenen 30 Jahren Alltag. Mutmaßlich wird der SVW den Abstieg besser wegstecken als mancher Leidensgenosse. Der zweite Aspekt dieses Aufeinandertreffens hat mit dem Hinspiel zu tun. Es war die erste Partie nach der Trennung von Trainer Oliver Lahni und das erste Spiel der Weisenheimer unter Nachfolger Günther Golfier, der auch der Vorgänger Lahnis war. „Wenn wir damals gewonnen hätten, wäre vielleicht ein Ruck durch die Mannschaft gegangen und wir hätten den Absturz verhindern können“, trauert Golfier dieser Chance nach. Seine Annahme ist zwar hypothetisch, aber keineswegs völlig aus der Luft gegriffen. „Wenn der Michel den Elfmeter reinmacht …“, sinniert der Coach. Doch der angesprochene Michael Ehringer vergab. Und statt 0:1 hieß es wenig später 1:0 für den Favoriten. Es war das Endergebnis. Mit einem Sieg bei einem Topteam hätte der Trainerwechsel eine positive Entwicklung einleiten können. Doch dies ist längst Vergangenheit und ein bisschen zu viel Konjunktiv. Die Realität ist ernüchternd. Weisenheim ist seit 23 Partien sieglos, obwohl sich laut Golfier keiner im durch Verletzungen ausgedünnten Kader hängen lässt. „Die Trainingsbeteiligung ist gut, es wird auch gelacht und insgesamt ist die Stimmung nicht wie bei einem Tabellenletzten“, betont der Coach. Das Innenleben der Truppe sei intakt. Große Ziele kann der SVW nicht mehr haben, zumal sich die Mannschaft quasi von selbst aufstellt. Ein Vorhaben aber gibt es noch, und Golfier ist überzeugt, dass es in den restlichen sechs Partien auch in die Tat umgesetzt wird: „Ein Spiel wollen wir noch gewinnen.“ Auf einen Dreier dürfte Weisenheim aber noch mindesten eine Woche warten müssen, denn der TSV Billigheim-Ingenheim ist die Mannschaft der Stunde und hat die letzten neun Partien bei 30:7 Toren alle gewonnen. Ende November noch vermeintlich aussichtslos Vierter, greifen die Südpfälzer jetzt gar nach der Meisterschaft. Tagestipp SVW-Trainer Günther Golfier 1:1 RHEINPFAZ-Mitarbeiter Thomas Leimert 1:4. thl

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