Bad Dürkheim Warme Jacke statt Abendkleid

„Ein Klassiker möchte ich schon fast sagen“, sagt Bürgermeister Wolfgang Lutz über den Limburg-Sommer in Bad Dürkheim. Die Kulturveranstaltung feiert dieses Jahr schon den 15. Geburtstag und kann sich über mangelnden Besuch nicht beschweren. Über 7000 waren es im vergangenen Jahr und die Veranstalter haben auch für 2014 viel Engagement in die Planung gesteckt, damit der Sommer auf der Klosterruine ein Erfolg wird.

Figurentheater für Erwachsene ist in diesem Jahr der erste Programmpunkt. In komödiantischen Stücken konnte das Hohenloher Figurentheater schon beweisen, wie anspruchsvoll das Profiduo unterhält. Dieses Jahr widmen sie sich dem Faust. Nicht dem von Goethe. Sie gehen weiter zurück in der Zeit und präsentieren am 23. Mai „Doktor Johannes Faust“, das auf dem „Doktor Faustus“ von Marlowe basiert. Mit dem Thema Faust beschäftigt sich auch das Theater an der Weinstraße. Unter der Regie von Emanuel Leonhardt inszeniert das Amateurtheater den Klassiker von Goethe: „Faust, der Tragödie erster Teil“. Ergänzt wird er mit Ausschnitten und Aspekten des zweiten Teils. Zusammengefasst in: „Faust 1+“. Gespielt wird an mehreren Terminen zwischen dem 14. Juni und dem 5. Juli. „Vielleicht macht es ja auch neugierig den zweiten Teil dann zu lesen“, sagt Leonhardt. In seiner Inszenierung setzt er auf den besonderen Charme der Burg. Mit einer bodentiefen Bühne und aufsteigenden Zuschauerrängen für über 400 Personen soll dieser besonders hervorgehoben werden. Für Kinder gibt es beim Limburg-Sommer den Klassiker „Neues vom Räuber Hotzenplotz“. Die lebhafte Geschichte von Ottfried Preußler wird am 20. Juli aufgeführt. Die aktuelle laufende Ausstellung zu Ottfried Preußler im Haus Catoir wird damit stimmig abgerundet. Viel Theater, aber auch gute Musik stehen auf dem Programm des diesjährigen Limburg- Sommers. Das Palatia Jazz Festival ist auch 2014 einer der Höhepunkte. Jungen, deutschen Künstlern eine Plattform zu bieten, ist für das Team um Suzette Yvonne Moissl in den Vordergrund gerückt. Es gibt keine Vorgruppen mehr, es gibt nur Doppelkonzerte. Auf der Limburg ist das die Kombination aus „Kiesewetters GammaRama“ und der „Jazzkantine“. Sie teilen sich den Abend des 26. Juli. Beim Hüfteschwingen darf die Kleidung gerne luftig sein, bei der Oper am 8. August sollte aber auf das obligatorische Abendkleid verzichtet werden. Zu dicken Decken und Jacken raten die Veranstalter. So kann man sich ganz ungestört von der kalten Abendluft dem Zauber von „Nabucco“ hingeben. Die Oper von Giuseppe Verdi bringt die klassischen Themen wie Liebe und Tod mit einem über 100-köpfigen Darstellerteam auf die Bühne. „Nabucco“ ist nur ein Beitrag des Kulturgipfels zum diesjährigen Limburg-Sommer. Der zweite wird eine Abba-Night, die zum Jubiläum von „Waterloo“ die Hits der Schweden wieder hervorholt. Außerdem: Glasperlenspiel. Das Erfolgsduo inszeniert seine Songs passend zur Atmosphäre der Burg in einer akustischen Version. Laith Al-Deen wird auch dieses Jahr wieder mit auf der Burg sein und vielleicht spielt er am 22. August sogar Songs, an denen er jetzt gerade noch arbeitet. Wer zuletzt lacht, lacht am besten: Christian „Chako“ Habekost schließt mit seinem aktuellen Programm „Der Palatinator“ den Limburg-Sommer am 23. August ab.

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