Bad Dürkheim Vollkonzession als Mitbringsel

Neugierig machen, Aufmerksamkeit erwecken – diesem Anspruch der Architekten, wie Frank Schoberwalter ihn formulierte, wird der Neubau sicher gerecht – und hebt auch Lage und Weine des Hauses neu hervor. Obwohl teurer, habe man sich bewusst auf hochwertige, zeitlose Naturmaterialien, wie ie die Pfalz und der Weinbau kennen, konzentriert: (Kalk-)Stein, (Eichen-)Holz, Glas und Stahl, der Stil puristisch, bevorzugte Form der Quader, auch in der Möblierung im derzeit gängigen Lounge-Style. Die Farbgebung beschränkt sich auf die Töne Weiß- und Rotwein an den Tresen von Vinothek und Bistro. Umso augenfälliger das Wandrelief aus Spaltholz in der Eingangshalle und die „Wolken“ aus vergoldetem Kupferdraht, die die Weinlounge beleuchten und deren Wirkung schon hinunter auf die Straße ausstrahlt. Erst während der Bauphase hatte man sich von Kunden die herausragenden Möglichkeiten für eine gastronomische Nutzung schmackhaft machen lassen. VG-Verwaltungschef Quante brachte die Vollkonzession für Lounge-Pächter Alex Bröhl gestern persönlich mit. Der 37-Jährige, seit 1997 in der Gastrobranche und Inhaber des Deidesheimer „Café Central“ wird anfangs nach eigenen Angaben je fünf Aushilfen für Küche, Service und Theke beschäftigten, später sei auch an zwei, drei Festangestellte gedacht. Serviert werden „weinbegleitende Speisen“ nach Tapas-Art, warm gibt’s nur Flammkuchen. Die Weine kommen aus dem Keller des Hauses, wo Kellermeister Bernhard Siegel zwei Mitarbeiter zur Seite hat. In Verkauf, Verwaltung und Lager arbeiten weitere zehn. Die Winzergenossenschaft hat derzeit laut Emil Schanz etwa 20 Anlieferbetriebe bei insgesamt 85 Mitgliedern. Deren Auszahlung ist im Schnitt mit gut 10.000 Euro pro Hektar eine der besten in der Pfalz. Aus gut 180 Hektar Rebfläche erzielt die Genossenschaft rund vier Millionen Euro Jahresumsatz. (psp)

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