Bad Dürkheim Vielfältige Klanggemälde

Mona und Rica Bard spielen seit 1990 als Klavierduo und wurden bereits international ausgezeichnet.
Mona und Rica Bard spielen seit 1990 als Klavierduo und wurden bereits international ausgezeichnet.

Die Schwestern spielen seit 1990 als Klavierduo. Mona absolvierte ihr Solostudium bei Professor Siegbert Panzer an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, Rica studierte bei Professor Konstanze Eickhorst an der Musikhochschule Lübeck. Sie vertieften ihre gemeinsame Arbeit im Studiengang Konzertexamen beim Klavierduo Hans-Peter und Volker Stenzl an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, dem weltweit ersten und einzigen Lehrstuhl für Klavierduo. Das international preisgekrönte Klavierduo präsentierte mit Mozarts Sonate in D-Dur für zwei Klaviere KV 448 einen mehr als effektvollen Auftakt. Das Werk stellt mit seiner wundervollen Vermischung der Genres eine Klangfülle dar, die mit einem einzelnen Instrument überhaupt nicht zu erzielen wäre. Mona und Rica Bard konnten dabei technische Brillanz mit sensibler künstlerischer Aussage verbinden. Mit den Variationen für zwei Klaviere von Johannes Brahms über ein Thema von Joseph Haydn in B-Dur op. 56 b stellte das Duo danach ein Werk vor, in dem der Komponist die Motive schrittweise verwandelt und dem ursprünglichen Bläserchoral eine hoch romantische Aura verleiht. Der Danse Macabre op. 40 ist eine sinfonische Dichtung des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns. Der Text stammt vom Schriftsteller Henri Cazalis und beschreibt das mitternächtliche Treiben auf einem Friedhof. Zwölf Glockenschläge läuten die Geisterstunde ein. In der gespenstischen Szenerie spielt der Tod zum Tanz der Skelette auf. Die traurige Melodie steigert sich und wird ganz schnell, bis sie plötzlich abbricht und nach ein paar Tönen verebbt. Gemeinsam an einem Flügel interpretierten die Schwestern die „Dolly-Suite“ des französischen Komponisten Gabriel Fauré. Er war ein Schüler von Camille Saint-Saëns. Seine sechs Stücke für Klavier zu vier Händen, op. 56, schrieb er für die kleine Tochter der Mezzosopranistin Emma Bardac, mit der Fauré eine Affäre hatte. In dieser Klaviermusik verarbeitete er familiäre Gegebenheiten und eigene Kindheitserinnerungen. Auch bei diesem Werk beeindruckten die Pianistinnen mit ihrem gefühlvollen Spiel. Der absolute Höhepunkt war die „Rhapsodie espagnole für zwei Klaviere“ von Maurice Ravel, die man bei Konzerten nur selten in dieser Urfassung hört. Dabei entstehen in diesem Werk vielfältige Klanggemälde, beispielsweise im ersten Satz beim „Prolog zur Nacht“, der träumerisch auf eine Vollmondnacht im sonnigen Süden anspielt. In der lebendigen „Malagueña“ lässt Ravel dann einen Fandango anklingen, in der „Habanera“ verwebt er spanische Impressionen zu scheinbar schwebenden Klängen. Ein quirliges Fest voller Leidenschaft ist schließlich die „Feria“, der Jahrmarkt, der den lebendigen Abschluss der Rhapsodie bildet. Zugleich ist es ein berauschendes Fest für die Ohren der Zuhörer, denn auf den beiden Flügeln wird dieses von Mona und Rica Bard unglaublich virtuos und präzise gespielt. Auf die Ovationen des Publikums folgte als Zugabe der Liebesliederwalzer op. 52 von Johannes Brahms.

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