Bad Dürkheim Titelrennen wird Zitterpartie

BAD DÜRKHEIM. Das Titelrennen in der Basketball-Oberliga wird für die SG TV Dürkheim/BI Speyer zur absoluten Zitterpartie. Aufgrund einer enttäuschenden Leistung hat der Noch-Tabellenführer hauchdünn und selbstverschuldet in Ensdorf mit 89:90 nach Verlängerung verloren.

SG-Trainer David Gyau war nach der Partie noch sichtlich aufgebracht. „Wir haben alles falsch gemacht, was wir falsch machen konnten“, ärgerte er sich im RHEINPFALZ-Gespräch. „Ich lasse keine Ausrede gelten. Wir sind selbst schuld, dass wir das Spiel vergeigt haben.“ Der Vorsprung des Tabellenführers ist zwei Spieltage vor Saisonende dahin, genau wie der zweitplatzierte Pfalzrivale TV Bad Bergzabern hat die Spielgemeinschaft jetzt vier Niederlagen auf dem Konto und steht nur wegen des gewonnenen direkten Vergleichs noch an der Tabellenspitze. Eine Ausrede, die Coach Gyau nicht gelten lassen will ist, dass sein Team stark dezimiert im Saarland antreten musste. Vier Spieler (Decker, Grunenberg, Schwaab, Eisen) fehlten krankheitsbedingt, drei weitere (Wroblewski, Pires, Rieck) aus schulischen beziehungsweise beruflichen Gründen. Somit kam der Dürkheimer Florian Karst, Zwillingsbruder von Philip Karst, zu seinem ersten Einsatz im Oberliga-Team. Doch auch er konnte nicht verhindern, dass der Spitzenreiter beim Tabellensiebten zur Pause bereits mit 38:31 zurücklag. Gyau: „Die erste Halbzeit war unsere schlechteste in der gesamten Hinrunde.“ Die Kurstädter waren in der Verteidigung ständig einen oder mehrere Schritte zu spät, hatten bei den Rebounds eindeutig das Nachsehen und bekamen den Topscorer der Gastgeber, Marius Groß (31 Punkte), nie in den Griff. Der einzige SG-Spieler, der laut David Gyau sogar weit über Standardniveau spielte war Matthias Meier (27): „Er war heiß und hat einen vorbildlichen Einsatz gezeigt. So wünscht man sich das von einem Spieler, der Meister werden will.“ Eine klare Ansage Gyaus an den Rest des Teams. In Halbzeit zwei zog die SG zumindest phasenweise das Tempo an, brachte Ensdorf in Foulprobleme und konnte die Partie, angeführt durch Matthias Meier, in letzter Minute drehen (73:75), doch Ensdorf rettete sich durch zwei verwandelte Freiwürfe in die Verlängerung (75:75). Wiederum erwischte Dürkheim den schlechteren Start und lag folgerichtig hinten (85:79, 43.). Sechs Sekunden vor Schluss drehte abermals Meier die Partie (88:89), doch in der darauffolgenden Szene brachte sich sein Team um den Erfolg. Nach einem simplen, langen Pass kam Ensdorfs Shaziro zum Korbleger, vergab diesen sogar, aber weil SG-Center Mathias Röder das Netz berührt haben soll, entschieden die Schiedsrichter nach zweiminütiger Diskussion darauf, dass der Korb zählt und somit die Saarländer das Spiel mit 90:89 gewinnen. Dürkheims Trainer war sauer, jedoch nicht auf die Unparteiischen: „Klar war der Pfiff strittig. Aber wir sind selbst schuld. Die Situation war sinnbildlich für das ganze Spiel. Wir lassen uns den Sieg aus der Hand nehmen, einfach weil wir pennen.“ Bei den folgenden, nicht minder schweren Auswärtsspielen in Bous und bei den TVG Baskets Trier geht es für die Kurstädter um alles oder nichts. Bei einem weiteren Patzer könnte der TV Bad Bergzabern dem ewigen Rivalen Dürkheim/Speyer den Titel noch entreißen. Die SG TV Dürkheim/BI Speyer II spielte mit Florian Karst (2), Philip Karst (10), Melvin Gyau (22), Mutzhas (13), Ferri (5), Fischer (4), Röder (4), Martiny (2) und Meier (27). (ellb)

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