Bad Dürkheim Plastik im Biomüll bereitet Kopfzerbrechen
Es sind vor allem Plastiktüten, die dem Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises Kopfzerbrechen bereiten – auch solche, die im Handel als „kompostierbar“ verkauft werden. Diese können in den Anlagen des Abfallwirtschaftszentrums der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) in Mehlingen aber nicht mit Sicherheit vollständig biologisch abgebaut werden. In Mikroplastik zerfallen, kann Plastik nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landet so auf den Beeten und Äckern, wird ins Grundwasser gespült, gelangt ins Meer und damit unweigerlich in die Nahrungskette.
„Je sauberer der Bioabfall in der Tonne, desto hochwertiger ist unser Biokompost für die Landwirtschaft. Wir wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde. Dafür brauchen wir die Hilfe unserer Bürger“, betont Bernd Lache, stellvertretender Leiter des AWB. Kompost aus Küchen- und Gartenabfällen sei eine wichtige Ressource, mit der sich der natürliche Kreislauf schließen lasse. Er gebe dem Boden Nährstoffe zurück und erhöhe den Humusgehalt. Zudem helfe Kompost, Torf zu ersetzen, der ein wichtiger CO 2 -Speicher ist.
Kampagne für besseres Problembewusstsein
Gemeinsam mit den neun anderen Gesellschaftern der Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH (GML) ist der Dürkheimer Abfallwirtschaftsbetrieb jetzt der bundesweiten Umweltkampagne #wirfuerbio beigetreten. Mit den zehn pfälzischen Entsorgungsbetrieben sind es nun 70 Kampagnenteilnehmer deutschlandweit, die gezielt für plastikfreien Biomüll werben. „In den meisten Regionen der teilnehmenden Abfallwirtschaftsbetriebe hat #wirfuerbio bereits große Erfolge erzielt. Das Thema Plastik im Bioabfall ist im Bewusstsein der Menschen angekommen. Vielen ist klar, dass Mülltrennung aktiver Umweltschutz ist“, betont AWB-Werkleiter Klaus Pabst.
Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt in die Biotonne gegeben werden, rät der AWB. Auch die Verwendung von Zeitungspapier oder Papiertüten sei in Ordnung. Zum Start der Kampagne wurden bereits Müllfahrzeuge mit dem Motiv „Kein Plastik in die Biotonne“ versehen. In den nächsten Wochen möchte der Abfallwirtschaftsbetrieb weitere Werbemaßnahmen anstoßen.
Im Netz
https://www.wirfuerbio.de/awbduew
Zur Sache: Was auf keinen Fall in die Biotonne
Plastik, Plastiktüten und kompostierbare Plastiktüten, Glas, Metall, Verpackungen, Leder und Bekleidung, Korken, Staubsaugerbeutel, Windeln, Tierkot, Katzenstreu, Tierkadaver, Straßenkehricht, Batterien, Glanzpapier, Pappe/Karton, Tabak, Asche, Steine, Medikamente, Wattepads und Taschentücher darf