Bad Dürkheim Nur ein Hauch von guter alter Zeit

„Alte Hasen“ unter sich: TG-Mittelfeldmotor Timo Schmietenknop im Duell mit dem Dürkheimer Christian Mayerhöfer (rechts).
»Alte Hasen« unter sich: TG-Mittelfeldmotor Timo Schmietenknop im Duell mit dem Dürkheimer Christian Mayerhöfer (rechts).

«Frankenthal.» Feldhockey-Regionalligist Dürkheimer HC ist im Pfalzderby gestern Abend bei der TG Frankenthal keine Überraschung gelungen. Die stark ersatzgeschwächten Gäste, die mit den Altstars Christian Mayerhöfer und Uwe Krauss angetreten waren, mussten sich nach ordentlicher erster Halbzeit 1:4 (0:0) geschlagen geben. Nach dem überraschenden Führungstreffer durch Julius Neu in der 38. Minute hatten sie den Frankenthalern nichts mehr entgegenzusetzen.

Es hatte was von guter alter Hockeyzeit: DHC-Coach Andreas Schanninger bot mit Christian Mayerhöfer in der Abwehr und Uwe Krauss im Sturm ob des chronischen Personalmangels zwei alte Kämpen auf. Mayerhöfer strahlte hinten viel Ruhe aus, war bester Dürkheimer und machte nach der Partie keinen erschöpften Eindruck. Seinen jüngeren Kollegen sah man die Anstrengung deutlicher an. Doch auch die beiden konnten nicht verhindern, dass die TG den lange ersehnten Derbysieg davontrug. Allerdings brauchten die Gastgeber etwas Anlaufzeit. Die Turngemeinde hatte in der ersten Halbzeit zwar mehr Ballbesitz, gefährlich wurde es vor dem DHC-Tor nur selten. Sven Beringer (7.), der lauffreudige Fridolin Lüschen (12.) und Lauritz Fuchs (31.) hatten noch die besten Chancen. Dürkheim verkaufte sich ordentlich, war offensiv aber zu harmlos. Das 0:0 zur Pause beklatschten dann auch hauptsächlich die Gästefans. Diese hatten kurz nach dem Seitenwechsel noch mehr zu jubeln, als Julius Neu den DHC in Führung brachte (38.). „Das war glücklich für uns“, meinte Mayerhöfer. Psychologisch wichtig für die TG war der schnelle Ausgleich durch Marius Haber per Strafecke (40.). „Wir bekommen das 1:1 zu schnell“, haderte DHC-Coach Andreas Schanninger. Denn danach lief das TG-Spiel besser. Vor allem konditionell hatten die Gastgeber ab Mitte der zweiten Halbzeit deutliche Vorteile. Dominik Seel erlöste den Frankenthaler Anhang mit dem 2:1 (51.). Für Seel war es das erste Tor im Trikot der ersten Herren. „Das ist das beste Gefühl überhaupt“, meinte Seel. Die TG habe etwas gebraucht, den eigenen Rhythmus zu finden. Aber vier Tore in einer Halbzeit seien deutlich. Spätestens mit dem 3:1 durch Manuel Eck (56.) war die Partie entschieden, da der DHC auch in der zweiten Halbzeit offensiv zu harmlos war. Die einzige DHC-Strafecke klärte die TG mit großem Einsatz. Für den Endstand sorgte Fuchs (70.) nach einem sehenswerten Konter in Unterzahl über Johannes Gans. „In der zweiten Halbzeit hat sich die individuelle Klasse der Frankenthaler bemerkbar gemacht. Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, konstatierte Christian Mayerhöfer. „Wie so oft haben wir eine gute erste Halbzeit gespielt. Nach dem 1:1 hatten wir nichts mehr zuzusetzen und sind den Frankenthalern ins offene Messer gelaufen“, sagte Andreas Schanninger. „Das Spiel der TG war zielgerichteter und gefährlicher. Die Frankenthaler sind in den Kreis gekommen, wir nicht.“ Frankenthals Coach Thomas Merz war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Nach der Pause haben wir eine Schippe draufgelegt.“ So spielten sie TG Frankenthal: König (Scharfenberger) - Beck, Eck, Kohlmann, Frank, Schneider - Becker, Beringer, Fuchs, Haber, Schmietenknop, Reinhard - Lüschen, Gans, Bauer, Seel Dürkheimer HC: Riedle, May - Mayerhöfer, Tempel, Schappert, Rübens, Behret, Crossett, Julius Neu, Richard Neu, Strauß - Dörr, Franken, Kreckel, Nehrdich, Krauss Tore: 0:1 Julius Neu (38.), 1:1 Haber (40., Strafecke), 2:1 Seel (51.), 3:1 Eck (56.), 4:1 Fuchs (70.) - Strafecken: 4/1 - 1/0 - Grüne Karten: Schmietenknop - Franken, Crossett - Gelbe Karte: Schappert - Beste Spieler: Schmietenknop, Lüschen, Beck - Mayerhöfer, Crossett - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Neideck (Neustadt).

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