Bad Dürkheim Hilfsbereitschaft für Behindertenzentrum „kaum in Worte zu fassen“

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Dürkheimer Künstler um Reinhard Brenzinger (Dritter von rechts) haben die Arbeit von Michael Zaczkiewicz (Vierter von rechts) mit einer Benefizveranstaltung im Dürkheimer Haus unterstützt.

Die Hilfsbereitschaft für das Behindertenzentrum Dzherelo in Lwiw ist nach wie vor riesig: Der Dürkheimer Augenarzt Michael Zaczkiewicz berichtet von Spenden in Höhe von 178.000 Euro, die über den Freundeskreis Nadija seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine gesammelt wurden. Das Geld wird in der Einrichtung dringend gebraucht.

Es sind viele private Spenden, aber auch der Erlös zahlreicher Veranstaltungen, die der Einrichtung zugute kommen: Wie beispielsweise die 3000 Euro, die die Benefizveranstaltung Dürkheimer Künstler um Reinhard Brenzinger mit Wort- und Liedbeiträgen im Dürkheimer Haus Anfang April eingebracht hat. Der Partnerstädteverein um den neuen Vorsitzenden Alexander Grieb hatte die Gäste bewirtet, die Stadt den Raum zur Verfügung gestellt. „Die Hilfsbereitschaft speziell hier ist kaum in Worte zu fassen. Die größten Beträge sind aus unserer Region gekommen“, sagt der Mediziner. „Dafür möchte ich mich im Namen unserer Freunde bei Dzherelo bedanken, auch und gerade bei den Menschen, denen ich nicht persönlich danken kann, weil mir die Adressen unbekannt sind“, ergänzt er. Zuletzt drehten am Freitag Schüler der Grundschule Grethen für Dzherelo Runden am Gradierbau. In seiner Dürkheimer Praxis behandelt Zaczkiewicz mittlerweile auch viele Geflüchtete aus der Ukraine.

Der Mediziner mit ukrainischen Wurzeln erzählt, dass ein Artikel im Ärzteblatt über sein Engagement für die Einrichtung, in der viele behinderte Kinder betreut werden, für weitere Aufmerksamkeit und zusätzliches Geld gesorgt habe. „Es ist aber egal, ob Dzherelo oder andere Einrichtungen oder Menschen in der Ukraine unterstützt werden – Hauptsache, wir helfen. Die Not ist überall groß“, sagt der Mediziner.

Schwerbehinderte Menschen können nicht weiterreisen

Die Einrichtung in Lwiw kann das Geld natürlich gut gebrauchen. Bislang war Dzherelo vor allem Durchgangsstation für Flüchtlinge. Seit Kriegsbeginn seien mehr als 500.000 Menschen nach Lwiw (Lemberg) gekommen, darunter auch viele behinderte Menschen. In Dzherelo wurden diese versorgt, erhielten Medikamente, Prothesen oder Rollstühle, ehe die meisten dann Richtung Polen weiterreisten. „Doch da waren auch viele Waisenkinder dabei oder schwerbehinderte Menschen, die nicht weiterreisen können“, sagt Zaczkiewicz. „Die sitzen jetzt fest.“

Das Zentrum selbst ist auf eine längerfristige Betreuung nicht ausgelegt. Daher hat die Stadt der Einrichtung ein Haus mit 600 Quadratmetern Wohnfläche zur Verfügung gestellt, in dem Menschen längerfristig untergebracht und betreut werden können. In Umbau und Renovierung wird ein Teil der Spenden fließen, die durch das Engagement von Zaczkiewicz und seiner Mitstreiter zusammenkommen.

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