Bad Dürkheim Feuerwehr fit für die Zukunft

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205 Quadratmeter Nutzfläche weist das neue Feuerwehrgerätehaus am Ortseingang von Kallstadt aus Richtung Freinsheim auf, gekostet hat es insgesamt 584.000 Euro, damit blieb man 15.000 Euro unter den veranschlagten Kosten. Gestern wurde das Gerätehaus offiziell in Betrieb genommen. Neben der Fahrzeughalle sind eine Küche, ein Umkleide-, ein Mannschafts- und ein Schulungsraum in dem Gebäude untergebracht.

Zu seiner Amtseinführung sei das Gerätehaus gerade Thema im Verbandsgemeinderat gewesen. Es sei seinerzeit zum Teil als „unverschämt teuer“ dargestellt worden, blickte Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz zurück. Jetzt im Rückblick fand er die Gelder „gut angelegt“. In Kallstadt gebe es 230 Gästebetten und eine bedeutende Gastronomie, das müsse im Sicherheitskonzept berücksichtigt werden, argumentierte Oberholz. Komme die B 217 neu, liege das Gerätehaus unmittelbar an der Auffahrt, blickte der Verbandsbürgermeister nach vorn, da gehöre die Feuerwehr Kallstadt zu den Ersten, die bei einem Unfall gerufen würden. Notwendig war das Gerätehaus geworden, weil ein neu angeschafftes Tanklöschfahrzeug nicht mehr in das alte Gerätehaus in der Leistadter Straße passte. Aber das alte Gerätehaus sei praktisch schon vor 20 Jahren zu klein gewesen, meinte der Kallstadter Wehrführer Günther Heinz. Die Mischung aus Benzin-, Brandgeruch und Rauch nach einem Einsatz werde bestimmt keiner vermissen, jetzt könne man den Leuten Räumlichkeiten anbieten, die „den Job angenehmer“ machten, meinte Heinz. Er bedankte sich bei allen am Bau Beteiligten, ob von ausführender oder verwaltender Seite und ganz besonders bei Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz. „Er hatte eine Antwort, da war die Frage noch gar nicht ganz gestellt“, meinte der Wehrleiter. „Die Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehr ist eine der zuverlässigsten im Dienste des Gemeinwohls“, dieses Zitat des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt stellte der Beigeordnete mit Fachbereich Bauen, Jürgen Menge, seiner Rede voran. Die 180 Feuerwehrler der Verbandsgemeinde rückten im Schnitt im Jahr zu 130 Einsätzen aus, hinter diesen Einsätzen steckten ein ganzes „Sammelsurium von Aufgaben“, so der Beigeordnete. 65 Euro kosteten die Feuerwehren den Bürger pro Jahr, rechnete Menge vor. 2012 habe es einen ersten Vorentwurf für das Feuerwehrgerätehaus gegeben. Als das neue Löschfahrzeug angeschafft wurde, habe man „Nägel mit Köpfen gemacht“, meinte er. Der Planungsauftrag erfolgte Ende 2014, die Vergabe Anfang 2016 und am 7. April war Baubeginn. „Es ist ein Mittelklassewagen, kein Mercedes der S-Klasse“, ordnete Menge den Zweckbau ein, er füge sich architektonisch sehr gut in das Dorfbild ein. Mit dem LBM habe die Frage geklärt werden müssen, wie man auf einem öffentlichen Parkplatz Stellplätze für die Feuerwehr vorhalten könne. Es sei eine öffentliche Aufgabe, die Technik der Feuerwehren „schnell und effektiv“ zu ergänzen, das sei in Kallstadt passiert, sagte der Beigeordnete des Landkreises, Frank Rüttger. Das steigere die Motivation der aktiven Feuerwehrleute, mache die Wehr attraktiver für den Nachwuchs und sichere so das ehrenamtliche Engagement für die Zukunft. Er wünschte den 21 Feuerwehrleuten – 20 Männer und eine Frau –, dass sie künftig alle wohlbehalten von ihren Einsätzen zurückkommen mögen.

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