Kallstadt Fenstergeschichte(n): Das Schweizer-Haus neben der Kirche

Das Wohnhaus im Schweizer-Stil an der Westseite der St. Salvatorkirche in Kallstadt
Das Wohnhaus im Schweizer-Stil an der Westseite der St. Salvatorkirche in Kallstadt

Kunstvolle Ornamentik schmückt ein Haus neben der Kirche in Kallstadt, das mit seinen Fenstern und seiner gegliederten Fassade für eine besondere Stilrichtung des Historismus steht.

Das Wohnhaus an der Westseite der St. Salvatorkirche wurde im späten 19. Jahrhundert erbaut, wobei sein Gewölbekeller noch vom Vorgängerbau stammt. Die Fassade zeigt typische Elemente einer alpenländischen Bauweise, benannt als Schweizer-Stil. Hinzu kommen Merkmale des späten Klassizismus.

Wie sich die Architektur jener Zeit an historischen Motiven orientierte, kann man an der Umrahmung der hohen Rechteckfenster sehen. Der obere Abschluss mit markanter Verdachung betont eine klare und horizontale Linienführung. Diese Gliederung wird vom umlaufenden Stockwerksgurt unterstrichen. Besonders auffallend wirken die reichen hölzernen Ornamente am vorstehenden Satteldach. Solche Zierelemente in Laub- und Stichsägetechnik gehören zum sogenannten Freigespärre und sind typisch für den Schweizer-Stil. Auch wenn das Giebelhaus etwas versteckt steht, bereichert es die sehenswerte Bausubstanz der Gemeinde, die in diesem Jahr ihr 1200-jähriges Bestehen feiert.

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