Bad Dürkheim: Fasnachtsumzug in Bad Dürkheim: 3000 Narren auf den Straßen

Die Brulljesmacher feiern auf ihrem Wagen. Meister der Schorle ist übrigens nicht nur Bob.
Die Brulljesmacher feiern auf ihrem Wagen. Meister der Schorle ist übrigens nicht nur Bob.

Gott Jokus oder wer auch immer, meinte es wettermäßig gut mit den rund 3000 Narren, die die Dürkheimer Straßen säumten. Während sich der närrische Lindwurm der „Derkemer Grawler“ am Dienstag durch die Kurstadt schlängelte, guckte hin und wieder sogar die Sonne durch die Wolken.

Auf dem Stadtplatz drängelten sich die Leute hinter den Absperrgittern, viele phantasievoll maskiert. Die Zuschauer feierten ausgesprochen friedlich. Was auffiel: Es wurde weniger Wurfmaterial unter die Leute gebracht. Dem aufmerksamen Beobachter war auch nicht entgangen, dass alle auf die Zugstrecke mündenden Straßen blockiert waren.

Zugmarschallin Karolina Orlik wollte den Zug eigentlich im Cabrio anführen, doch irgendetwas klemmte, also hängte sie sich kurzerhand das Schild mit der Nummer eins um den Hals und marschierte zu Fuß, gefolgt von der Brassband „Mannemer Stroseridder“ in Formation laufend. „So ein tolles Schneewittchen hab' ich in meinem Leben noch nicht gesehen“, lobte Zugsprecherin Heike Zabeck die Zugnummer der „Kita an der Isenach“, angetreten unter dem Motto „Märchenhaft in der Fasenacht“. Ihr Leiter Gary Kuhn gab in der Tat ein wahrhaft stattliches Schneewittchen ab.

 

„Vampire“ werben fürs Blut spenden

Unter dem Motto „Wir sind die faire Kita und schützen unsere Welt“ war die Kita „Regenbogen“ aus Ungstein mit ihrer Leiterin Carolin Müller-Zaun angetreten, sie pusteten Seifenblasen ins Publikum. Als „Blutsauger für den guten Zweck“ warb das Jugendrotkreuz samt einer Vampir-Fußgruppe augenzwinkernd für ihr Anliegen.

Mit ihrer geballten närrischen Streitmacht waren die Fasnachter aus Weisenheim am Sand angerückt: Bürgerwehr, Prinzessin Tatjana I. und Komitee, Elferrat des SVW, die „Wilden Hühner“ als Federvieh und die „Knaggische Sandhasen“, letztere ganz in Weiß als Schneeflocken – hübsche Beiträge und was fürs Auge.

 

Ein politischer Beitrag kam von Pro Ost

Seit Jahrzehnten ein treuer Freund des Grawler-Umzuges ist der Schwarzviertelverein, er war wieder mit einem Wagen dabei. Mächtig die Trommel für die Dürkheimer AWO und deren Angebote rührte der Vorsitzende Bertram Senft im Zottelkostüm und verteilte mit seiner Vorstandskollegin Marita Zeppei fleißig AWO-Fähnchen.

Der einzige politische Beitrag des Zuges kam vom Verein Pro-Ost. Große Fotos der Befürworter der von dem Verein heftig bekämpften Westvariante der B 271 neu zierten neben Bobbycars den Wagen. „Schau’n wir mal, ob das Erfolg hat“, kommentierte die Zugsprecherin.

 

Auf dem letzten Wagen steht der Bürgermeister

Von den Wagen der „Kraniche“ aus Birkenheide und der „Floßbachschwalben“ aus Maxdorf grüßten die Elferräte zum Fasnachtsendspurt, wenn nicht alles täuschte schon ein bisschen abgekämpft. Vom Wagen von Edeka Stiegler „regnete“ es Luftschlangen und Konfetti. Mächtig laut und dampfend kamen die „Brulljesmacher“ aus Kallstadt auf ihrem Riesenwagen an. Unter dem Motto „Rom daheim mit Gennemer Wein“ grüßte das Prinzenpaar Alexandra I. und Jürgen I. als „olle Römer“ vom Wagen der Gönnheimer Fasnachter.

Den Abschluss des Zuges bildeten die Wagen der Gastgeber: Leiningische Schloßgarde, Frauenstammtisch, Junioren Garde. Und vom allerletzten Wagen mit Elferrat, Prinz Jeremie I. und Oberfasnachter Falko Weidenhausen winkte mit strahlendem Lachen Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger (SPD).

 

 

 

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