Bad Dürkheim „Einen Meter vor, einen halben zurück“

Bad Dürkheim. Läufer des LC Bad Dürkheim gingen am Samstag ihrem schweißtreibenden Hobby in den Alpen nach, wo in luftiger Höhe die Hitze erträglicher war und fantastische Ausblicke in die Bergwelt für die Strapazen entschädigten.

Thomas Schmitt trat beim Eiger Ultratrail auf der 51-Kilometer-Distanz an. Die Strecke führte von Grindelwald im schweizerischen Berner Oberland hinauf zur Grossen Scheidegg, über die Höhen von First und dem 2680 Meter hohen Faulhorn zur Schynigen Platte, hinunter ins Tal und zurück nach Grindelwald – immer aussichtsreich mit Blick auf das gegenüber liegende Bergmassiv von Eiger, Mönch und Jungfrau. Dabei waren 3100 Höhenmeter, bergauf und bergab, zu bewältigen. Der 41-jährige Schmitt schaffte das in 8:51:15 Stunden. Das bedeutete Rang 125 im Zieleinlauf von 514 Teilnehmern, Rang 95 unter allen 365 Männern und den 35. Platz (von 116) in der Kategorie Senioren 1 (40-49 Jahre). Ab Kilometer 34 litt Schmitt unter Wadenkrämpfen. Trotzdem genoss er den „gigantischen Lauf“ und empfand ihn als „absolut tolles Erlebnis“. Nur etwas zu heiß sei es gewesen, sagte er. Denn im schattenlosen Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze heizte die Sonne bei wolkenlosem Himmel erbarmungslos, auch wenn es ein paar Grad kühler war als in der Ebene. Auf der 16-km-Distanz mit 960 Höhenmetern rund um Grindelwald war Elke Schmitt unterwegs. In 3:42:27 Stunden platzierte sie sich auf Rang 128 unter allen 141 Frauen und als 21. unter 27 Seniorinnen 2 (50-59 Jahre). Unterdessen startete Oliver Wild vom Dürkheimer Laufclub beim Karwendel-Berglauf in Mittenwald zu seinem ersten Berglauf in den Alpen. Der Lauf über elf Kilometer und 1.460 Höhenmeter gehört zu den anspruchsvollsten und steilsten im gesamten Alpenraum. Er führt über hochalpine Gebirgspfade und über Geröll hinauf durch das Dammkar. Das Ziel lag diesmal auf der 2372 Meter hohen Lindenspitze nahe der deutsch-österreichischen Grenze oberhalb der Bergstation der Karwendelbahn. Der 23-Jährige meisterte diese Herausforderung bei glühender Mittagshitze in 1:42:15 Stunden und platzierte sich in einem hochkarätig besetzten Feld von 346 Teilnehmern auf Rang 92. In der Altersklasse M20 wurde er 21. (von 48). „Im steilen Geröll war an richtiges Laufen kaum zu denken, denn bei einem Meter vorwärts rutschte man gefühlt einen halben Meter zurück“, erzählte Wild. „Mit dem Ergebnis bin ich vollkommen zufrieden, schließlich war es mein erster Berglauf mit einer Höhendifferenz von mehr als tausend Metern.“ (shg)

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