Bad Dürkheim Eine schwierige Mission

«FREINSHEIM/WEISENHEIM AM SAND.»Sieben Runde vor Saisonende kämpfen in der Fußball-Bezirksliga zwei Drittel der Teams um den Klassenerhalt. Dazu zählt der FV Freinsheim, der lediglich ein dünnes Drei-Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen hat. Am Sonntag, 15 Uhr, erwartet der FVF die TSG Jockgrim.

Die Südpfälzer haben am Mittwoch mit einer 0:2-Heimniederlage im Nachholspiel gegen den TSV Billigheim-Ingenheim einen Dämpfer hinnehmen müssen. Mit 14 Spielen ohne Niederlage hatte sich die TSG im Aufstiegsrennen in Position gebracht, jetzt beträgt der Rückstand auf Rang zwei wieder fünf Punkte. „Das macht unsere Aufgabe nicht leichter“, vermutet FVF-Trainer Andreas Schröck. Nach der unterirdischen Leistung bei der 0:2-Niederlage in Maxdorf überraschte der Coach sein Team mit der Ankündigung, die Mannschaft könne mit ihrer Trainingsleistung selbst bestimmen, wie die Manöverkritik im Anschluss an die Übungseinheit ausfällt. Den Wink hat die Truppe offenbar verstanden. „Sie hat engagiert trainiert. Es waren auch viele spielerisch ansprechende Momente dabei“, lobt Schröck. Er habe selbst mittrainiert und sei leistungsmäßig abgefallen, was in diesem Fall für den guten Auftritt des Teams spricht. Deshalb wurde das Maxdorf-Spiel auch gar nicht mehr thematisiert. Gegen Jockgrim wollen die Freinsheimer abwartend spielen. „Mal sehen, was uns der Gegner so anbietet. Es liegt uns im Moment mehr, zu reagieren und umzuschalten“, glaubt der Trainer. Gut möglich, dass dem FVF gar nichts anderes übrig bleibt, denn die Stärken der TSG liegen in der Offensive, was der Rekordwert von 70 Toren belegen. Große Veränderungen sind beim FVF nicht zu erwarten. Der Tabellenletzte SV Weisenheim spielt am Sonntag, 15 Uhr, beim FC Lustadt, der im Abstiegskampf jeden Punkt braucht. Trainer Günther Golfier hat in seiner langen Laufbahn schon viel erlebt, eine Serie wie die aktuelle mit 14 Partien ohne Sieg indes noch nicht. Da muss man den Kopf frei bekommen. „Ich habe am Mittwoch das schöne Wetter genutzt und mit meiner Frau eine Radtour unternommen“, berichtet der Coach. Über Leistadt ging es zur Lindemannsruhe. Auch eingekehrt sind die beiden. Und wer Golfier kennt, der weiß, dass seine Gedanken zwischen Bratwurst und Leberknödel ganz sicher zum SVW und dem sonntäglichen Spiel abgeschweift sind. „Mich freut, dass sich die Mannschaft trotz der misslichen Lage mit vielen Ausfällen und noch mehr Niederlagen nicht hängen lässt und die Moral noch intakt ist“, lobt der erfahrene Übungsleiter sein Team. Dass ein quasi abgestiegenes Schlusslicht nach einem 0:3-Rückstand noch 3:3 spielt, wie es die Weisenheimer gegen Südwest Ludwigshafen gemacht haben, ist nicht alltäglich. Ein Beispiel für Einsatz und gute Einstellung ist Benjamin Brandau. Der 30-jährige Verteidiger war kürzlich einen Tag früher aus dem Skiurlaub zurückgekehrt, um dem Team in höchster Personalnot zu helfen. Gegen Südwest Ludwigshafen biss Brandau auf die Zähne und hielt 82 Minuten durch, obwohl ihn Blasen an den Füßen schmerzten. „Die personelle Lage ist weiter prekär, weshalb wir den Wunsch der Lustadter, samstags zu spielen, ablehnen mussten. Da hätten uns drei Mann gefehlt, die arbeiten müssen“, erläutert Golfier die Absage. Viel besser sieht es auch sonntags nicht aus, denn Rainer Stork fällt weiter wegen Wadenproblemen aus, und Daniel Schattner steht eine Leistenverletzung bevor. Wenigstens Florian Müller, dessen Sperre abgelaufen ist, kann spielen. Doch der Trainer hat seinen Humor nicht verloren. „Wenn wir mal wieder gewinnen, machen wir einen drauf. Dann trinke ich ein großes Bier statt ein kleines“, sagt Golfier mit einem Augenzwinkern.

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