Bad Dürkheim Ein total verrücktes Match

Emir Togul (links, hier in einem früheren Match) verdiente sich am Wochenende Bestnoten im Spiel gegen Saarbrücken.
Emir Togul (links, hier in einem früheren Match) verdiente sich am Wochenende Bestnoten im Spiel gegen Saarbrücken.

«BAD DÜRKHEIM.» Die SG TV Dürkheim/BI Speyer II bleibt in der Basketball-Oberliga in der Erfolgsspur: Mit dem 98:95 (66:42)-Sieg, dem vierten in Serie, bei TBS Saarbrücken gehen die Kurstadt-Korbjäger beruhigt in die Weihnachtspause.

Dass die Spielgemeinschaft am Ende nochmals richtig zittern musste, hat sie sich selbst zuzuschreiben. Denn zunächst lief am Sonntag alles nach Plan für die Truppe um Trainer Andreas Merk. Die SG-Cracks legten los wie die Feuerwehr, überrollten die überforderten Saarländer. Nach fünf Minuten führten die Pfälzer bereits 24:5! Eigentlich die halbe Miete – doch die Gäste zeigten auch im letzten Meisterschaftsspiel des Jahres „ihre beiden Gesichter“. Noch im ersten Viertel holten sie aufgrund vieler Fehler und Ballverluste die Einheimischen wieder ins Spiel zurück. Nach zehn Minuten stand es 25:31. Es sollte aber zunächst nur ein laues Lüftchen und kein heftiger Wind des Dürkheimer Tabellennachbars bleiben. Denn die Merk-Schützlinge forcierten im zweiten Teilabschnitt wieder das Tempo und erhöhten gleichzeitig die Verteidigungsintensität. Die Folge: Dürkheims Basketballer gewannen einen Zweikampf nach dem anderen, behielten die Lufthoheit im Kampf um die Rebounds und spulten ein schnörkelloses Offensivspiel nach Ballgewinnen ab. Zahlreiche Fastbreaks rollten auf den Saarbrücker Korb. Hinzu kam die hohe Treffgenauigkeit der Spielgemeinschaft, die für einen Moment die stärkste Leistung der Saison auf das Spielfeld brachte. Mit einem sensationellen 35:17-Zwischenspurt erhöhten Merk und Co. den Vorsprung zum Seitenwechsel auf sage und schreibe 24 Zähler Differenz. Doch selbst die deutliche 66:42-Pausenführung sollte noch nicht die Entscheidung bedeuten. Denn in der zweiten Hälfte waren beide Mannschaften wie ausgewechselt. Alles, was vor der Halbzeit dem Weinstraßen-Team gelang, glückte nun den Gastgebern. Der Faden riss komplett – mit 18:29 und 14:24 hatten die Kurstädter in den Durchgängen drei und vier jeweils deutlich das Nachsehen. Als den Saarländern in der spannenden Schlussphase alles glückte und sogar ein Dreier aus unmöglicher Position zum 95:96 in den SG-Korb fiel, drohte Dürkheim, den längst verbuchten Sieg aus den Händen zu geben. Noch ganze neun Sekunden waren nach dem verrückten Dreier zu spielen. Die TBS-Taktik war klar: Ein schnelles Foul, das die Uhr stoppt und die Gäste an die Freiwurflinie schickt. Der Plan geht aber nicht auf, denn Cedric Kral bleibt nervenstark und verwandelt beide Würfe zum 95:98. Für Saarbrücken reichte es in den verbleibenden sieben Sekunden nur noch zu einem Notabschluss. „Das war ein verrücktes Match“, erklärte SG-Coach Merk. Bestnoten bei Dürkheims Basketballern verdienten sich im letzten Spiel des Jahres Philipp Karst, Emir Togul und Cedric Kral.

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