Bad Dürkheim Bilder komponierte wie für eine Bühne

Der Frankenthaler Kunstverein Die Treidler präsentiert vom 3. Juli bis 2. August im Kunsthaus die Ausstellung „dunkelbunt“ mit Werken von Dominik Schmitt. Zugleich mit der Ausstellung eröffnet Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU) am Freitag, 3. Juli, um 18 Uhr die Frankenthaler Kulturtage.

Der in Neustadt geborene Schmitt zeigt im Kunsthaus neue Arbeiten auf Papier und Leinwand sowie Videoarbeiten, sagt Alis Hoppenrath, die Vorsitzende der Treidler. Das Werk des 1983 geborenen Künstlers umfasst vor allem Malerei und Zeichnung, aber auch Film, Videokunst, Plastik, Installation, Musik und Lyrik. Stilistisch ordne man ihn dem fantastischen Realismus zu. Thematisch beschäftigt er sich dabei laut Hoppenrath mit Subjektivität und Fragen nach der Kunst und deren Begrifflichkeit, nach der Realität. Sein Sujet setze er fantastisch mit vielen Elementen verschiedener Kunststile um. Kompositorisch orientiere er sich an bühnenhaften Anordnungen der Gotik, verwende Figuren, die man dem Surrealismus oder der Mythologie zuordnen würde und kombiniere sie mit dadaistischen bis provokanten Schrift-Elementen, die den Inhalt und die Aussagekraft der Bilder beeinflussten und lenkten. Seine Arbeiten seien farblich zurückhaltend und grafisch dominiert; salbst seine Videofilme, bei denen Musik beziehungsweise Töne eine wesentliche Rolle spielen, so Hoppenrath. Schmitt arbeite mit Acryl und Öl auf Papier beklebter Leinwand mit einer wasserfesten Leimgrundierung. In seinen Animationsvideos bediene sich der Künstler der Stop-Motion-Technik. Dabei würden bis zu 2000 Fotos eines Malprozesses gemacht, die dann am Computer zu einem kurzen Film zusammengesetzt werden. Das Betrachten des unmittelbaren Entstehungsprozesses ziehe Blick und Gedanken auf diese Weise mit in ein sich ständig wandelndes und mit Überraschungen faszinierendes Reich der Fantasie. Bereits 2011 durfte Schmitt in der Pfalzgalerie Kaiserslautern ausstellen, 2012 im Istanbul Modern, dem größte zeitgenössische Kunst-Museum der Türkei, 2014 im Palais de Tokyo in Paris und im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen. Auch war Dominik Schmitt in kleineren Galerien in Polen, Frankreich und England vertreten sowie in Galerien, Kunstvereinen und Kunsthäusern in ganz Deutschland. Seit 2008 ist Dominik Schmitt an freien Kunstschulen und Museen tätig und organisiert dort unter anderem Projekte mit Schülern und Erwachsenen. Seit 2013 arbeitet er als Kunstvermittler in der Kunsthalle Mannheim. (rhp/möt) Info —Dominik Schmitts Ausstellung „dunkelbunt“ vom 3. Juli bis 2. August im Kunsthaus Frankenthal, Hans-Kopp-Straße 22, geöffnet dienstags bis sonntags, 14 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr. —Bei der Vernissage führt Christoph Zuschlag vom Institut für Kunstwissenschaft der Universität Landau in die Ausstellung ein. Als musikalischen Beitrag konnte Dominik Schmitt die Gruppe „Le Gâteau de Forêt Noire“ gewinnen, die das öffentliche Band-Voting beim Wormser Festivals Jazz and Joy gewonnen haben und dabei rund 230 Bands hinter sich ließen. —Zur Führung während der Kunst- und Einkaufsnacht am Freitag, 10. Juli, 20 Uhr, spielen Gizmo und Mine.

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