Interview Bürgermeisterwahl in Bad Dürkheim: Wie aussagekräftig ist die CMR-Umfrage?

Werner Dieing
Werner Dieing

Herr Dieing, wie aussagekräftig ist denn eine solche Befragung rund vier Wochen vor einer Wahl?
Wir haben ein Stimmungsbild erhoben, aber keine Wahlprognose erstellt. Mehr als 25 Prozent der Befragten waren noch unentschieden, das birgt natürlich in unserer Befragung gewisse Unsicherheiten. Erfahrungsgemäß spitzt sich das in den letzten Wochen vor dem Wahltermin noch zu.

Amtsinhaber Christoph Glogger kommt vor allem bei Frauen gut an, während Natalie Bauernschmitt bei den Männern punkten kann und hier sogar leicht vorne liegt. Hat Sie das überrascht?
Nein, das ist nicht ungewöhnlich. Den Wählerinnen und Wählern geht es nicht darum, dass endlich mal eine Frau Bürgermeisterin wird. Da spielen andere Faktoren wie Kompetenz, Attraktivität, Ausstrahlung oder Erfahrung die entscheidende Rolle. Wenn Sie das alles in sich vereinen können, dann haben Sie den Jackpot.

Spielt die Bundespolitik bei einer Bürgermeisterwahl eine Rolle? Die SPD ist im Umfragetief, und die Grünen sind ebenfalls durch die Heizungsdebatte unter Druck. Sie haben vor Ort ihre Unterstützung für Christoph Glogger erklärt.
Erfahrungsgemäß spielen solche Bundestrends vor Ort – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle. Wenn jetzt ein Kandidat der Grünen dabei wäre, hätte ich gesagt, dass er es wegen der Heizungsdebatte schwerer haben dürfte. Aber bei dieser Konstellation dürften alleine die Vor-Ort-Themen entscheiden.

Zur Person

Werner Dieing ist Vorstand des Meinungsforschungsinstituts CMR mit Sitz in Mannheim. Das Institut hat im Auftrag der RHEINPFALZ die Umfrage zur Bürgermeisterwahl in Bad Dürkheim durchgeführt.

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