Bad Dürkheim Mit Bollerwagen durch die Weinberge

Platz mit Aussicht: der Winzergarten des Weinguts Reibold.
Platz mit Aussicht: der Winzergarten des Weinguts Reibold.

Kulinarik und erlesene Weine im Wingert waren auch in diesem Jahr in Freinsheim wieder sehr beliebt. Bei der Kulinarischen Weinwanderung waren vor allem am Samstag bei schönem Wetter wieder Tausende Gäste unterwegs.

In diesem Jahr führte die Wanderung über andere Pfade: Sie musste aufgrund der Flurbereinigung am Schwarzen Kreuz in die Lagen Musikantenbuckel und Goldberg verlegt werden. So ergaben sich neue Möglichkeiten und Perspektiven, kam Abwechslung in die Wanderung. Zwar waren einige Gäste vom Bahnhof kommend kurz orientierungslos. Aber wer den etwas längeren Weg zum Stand Nummer eins am Ortsausgang Richtung Weisenheim auf sich nahm, hatte am Samstagmittag den Vorteil, an den ersten Ausschankstätten nicht lange anstehen zu müssen. Die meisten liefen, wie von der Rotweinwanderung gewohnt, schnurstracks zum Fußballplatz, um die Wanderung von Stand Nummer 20 zu beginnen. Die Speisekarte bot viel Abwechslung. Von den typischen Weinfestgerichten wie Saumagen, Flammkuchen und Fleischspieß über gebratene Garnelen, frische Pfifferlinge, Spinatknödel bis zur Kürbiscremesuppe war für jeden etwas dabei. Eine schöne Ergänzung waren die authentischen Thaigerichte des Thailadens Gärtnerei Oberholz. Wie jedes Jahr waren Groß und Klein aus der näheren und weiteren Umgebung unterwegs. Die Familien mit Kindern konnten entspannt ihren Wein genießen, während die Kids immer einen Platz zum Spielen auf einer Wiese oder einem Kirschbaum fanden. Einer der schönsten Plätze war am Stand Nummer acht im Winzergarten des Weingutes Reibold. Vor Jahren liebevoll angelegt, gibt es Sitzgelegenheiten teils unter Bäumen inmitten der Reben. Die Lage am Hang bietet einen wundervollen Blick auf Freinsheim und den Haardtrand. Beliebt ist die Wanderung oft auch bei größeren Gruppen. Da reichen die Freinsheimer Unterkünfte gar nicht aus. Es profitieren auch viele Gastgeber der Umgebung von der Veranstaltung. Eine Gruppe von neun Freunden aus Ilbeshausen im Vogelsberg kommt seit 2012 regelmäßig zur Wanderung. Sie haben mittlerweile T-Shirts mit einer hessischen Variante des Liedtextes „Ja so ähn gude Palzwoi“ hier „Ja so en gute Pfalzwei“ auf dem Rücken. Nur im vergangenen Jahr hatten sie wegen eines Geburtstages ausgesetzt. „Aber das haben wir bitter bereut“, verraten sie. Für Notfälle hatte jeder einen Ausweis mit der Adresse ihrer Unterkunft umhängen. Mit Bollerwagen und eigener Verpflegung – Brot, Dosenwurst und Gürkchen – waren die Wasserballer des Karlsruher Instituts für Technologie unterwegs. Es galt, den studentischen Geldbeutel zu schonen: Die vorhandenen Finanzmittel wurden lieber in Wein angelegt. Die sechzehn jungen Frauen und Männer hatten reichlich Spaß bei ihrem Zug über den Musikantenbuckel. Schon am Freitagabend hatten die Veranstalter Wetterglück: Pünktlich kurz vor Beginn um 18 Uhr hörten die Schauer auf und der Wind beruhigte sich, damit die Wanderer noch vor dem Feuerwerk einen traumhaften Abendhimmel als Kulisse genießen konnten. Auch am Sonntag war das Wetter zumindest anfangs besser als vorhergesagt.

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