Bad Dürkheim Knapp 300 000 beim Vormarkt

Ton in Ton: eine Pyro-Batterie in Blau-Silber über dem Doppelturm des „Tower“.
Ton in Ton: eine Pyro-Batterie in Blau-Silber über dem Doppelturm des »Tower«.

Nicht ganz 300.000 Menschen kamen während des Vormarkts auf den Dürkheimer Wurstmarkt. Diese Schätzung gab Marktmeister Roland Poh auf gestrige Nachfrage der RHEINPFALZ als Bilanz der ersten fünf Tage bekannt, die erstmals mit einem Musikfeuerwerk ausklangen – dem ersten Eindruck nach gegenüber der Premiere 2016 technisch verbessert, aber erneut nicht völlig einwandfrei.

Poh legte die Hochrechnungen der Marktleitung bei rund 295.000 Besuchern fest und sprach von einem guten Durchschnittsbesuch am Vormarkt. Angesichts der eher durchwachsenen Witterung sei dies ein zufriedenstellendes Zwischenergebnis. Jetzt hoffen alle auf besseres Wetter zum Nachmarkt. An jenem guten Durchschnitt gemessen, fiel das Fazit des Marktmeisters für die einzelnen Tage so aus: Der Freitag etwas schwächer, Samstag und Montag normal, „der Sonntag war super“ (mit einem solch strahlend blauen Himmel hatte angesichts der Prognosen niemand rechnen dürfen), der Dienstag doch eher wieder schwächer. Vor allem die ersten Herbstwinde wirkten als zusätzliche Spaßbremse für Besucher wie Beschicker. Das Publikum machte sich nach dem Feuerwerk doch sichtlich schneller als üblich auf den Heimweg. Das Musikfeuerwerk war das zweite in der Geschichte des Wurstmarkts, allerdings das erste als Abschluss des Vormarkts. Es war vorgezogen worden, um für die Schubkärchler das Beschallungssystem vom Literarischen Frühschoppen am Vortag nutzen zu können. Dass dies zumindest dort fruchtete, bestätigten Ohrenzeugen gestern. Auch an anderen Stellen auf dem Gelände sei die Tonqualität über die separat eingerichtete Feuerwerksfrequenz des Radiosenders RPR1 besser als vergangenes Jahr gewesen, sagte der städtische Organisationschef Marcus Brill. Von den Tonmängeln, die es am Wurstmarktkreisel wieder gab, erfuhr Brill erst durch die RHEINPFALZ-Nachfrage. Auf und rund um den Kreisel baut sich alljährlich eine „Pyramide“ von mehreren hundert Beobachtern auf. Bei der musikalischen Premiere im vergangenen Jahr war aus den Lautsprechern der benachbarten Fahrgeschäfte nur Kratzen und Rauschen gedrungen. Diesmal waren einzelne Passagen zu hören, aber so leise, dass sie kaum als Songs aus Klassik-Pop und Rave-Techno, von Rammstein und Disturbed zu erkennen waren. Schon die Rotationsgeräusche von „Apollo 13“, der während des Feuerwerks durchfuhr, überlagerten die Musik – im Krachen und Knallen der Böller ging sie vollends unter. Mit elf Minuten fiel das Pyrospektakel über dem Michelsberg diesmal ungewohnt kurz und im Finale etwas unvermittelt aus, von der Farbigkeit her mit deutlichem Übergewicht auf Gold und Silber wirkte es recht eintönig. Zum Feuerwerk hatte die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen auf der B 37 erhöht: Vor der Fußgängerampel am Fass blockierten die Zugmaschine eines Schaustellers nebst Streifenwagen die gesamte Fahrbahnbreite, um bösen Eventualtäten einen Riegel vorzuschieben.

x