Bad Dürkheim Freinsheimer Feuerwehr-Jubiläum: Sirenenklang und „Feurio“-Rufe

Mit Spritze und Feuerglocke war die Feuerwehr Insheim da.
Mit Spritze und Feuerglocke war die Feuerwehr Insheim da.

150-jähriges Bestehen mitt großem Umzug gefeiert – Knapp 70 Zugnummern

Knapp 70 Zugnummern, mehr als 30 historische Feuerwehrautos, zahlreiche alte Pumpen- und Spritzenwagen, viele große und kleine Feuerwehrleute und Feuerwehrfans, Musikzüge und reichlich Sirenen waren beim großen Umzug am Sonntag in der Freinsheimer Altstadt dabei. Es war der Höhepunkt des gelungenen Fests zum 150-jährigen Bestehen der Wehr. Einzig der Regen trübte die Freude ein wenig. Der Umzug, der vom Eisentor quer durch die Altstadt am Rathaus vorbeizog, war ein historischer Streifzug durch die Geschichte der Feuerwehr. Mit dabei waren zahlreiche historische Fußgruppen, die in entsprechender Bekleidung kamen und alte Spritzen- und Pumpenwagen mit sich zogen. Manche Wehrleute waren rußverschmiert, die einen hatten eine alte Handsirene dabei und zogen im Laufschritt ihre Wagen hinter sich her, andere pumpten mit der Hand, was das Zeug hielt. Auch der Ruf „Feurio“ hallte mehrfach durch die Straßen der Altstadt. Die meisten Tanklöschfahrzeuge und Leiterwagen waren aus den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren, der älteste war ein Opel-Blitz-Lkw Baujahr 1939. Einige alte Drehleitern wurden von fast ebenso alten Schleppern gezogen. Vorneweg marschierten strahlend die Freinsheimer Gastgeber in ihren Ausgehuniformen, angeführt von der siebenjährigen Tochter von Freinsheims einziger Feuerwehrfrau, die stolz das Schild mit der Nummer 1 trug. Hinter ihnen kamen die Jugendfeuerwehr und anschließend die Kinder der Feuerwehrleute mit T-Shirts, auf denen „Mein Held trägt Feuerwehrstiefel...“ stand. Die Fahrer der Fahrzeuge ließen immer wieder die Sirenen ertönen, sodass sich nicht nur die kleinen Zuschauer die Ohren zuhielten. Auch Bürgermeister Matthias Weber, der am Marktplatz von der Rathaustreppe aus moderierte, musste immer wieder unterbrechen. Insgesamt spielten sieben Musikzüge. Außer der Freinsheimer Prinzessin Saskia machten noch weitere Weinhoheiten in Oldtimer oder Kutsche den Freinsheimern ihre Aufwartung. Nicht nur andere Wehren der Verbandsgemeinde zogen durch die Altstadt, viele weitere Kollegen aus der näheren und weiteren Umgebung waren dabei, manche nahmen sogar Anfahrten von mehr als 100 Kilometern in Kauf. Gekommen war auch eine Feuerwehrdelegation der französischen Partnerstadt Marcigny, die neuen Freunde aus dem fränkischen Aha durften auch nicht fehlen. Mit 100 Personen waren sie nach Freinsheim angereist. Am Vormittag hatten die Wehren aus Freinsheim und Aha feierlich ihre Freundschaftsbänder ausgetauscht. Diese wurden an die jeweiligen Standarten gehängt und beim Umzug durch die Stadt getragen. Am Abend wurden die Gäste durch ein taschentuchwinkendes Spalier zu ihren Bussen verabschiedet. Auch die Freinsheimer Bürger zeigten ihre Verbundenheit: Kinder und Erzieher beider Kindergärten kamen teils selbst als Feuerwehrleute und hatten selbstgebastelte Feuerwehrautos dabei. Die Musikschule lief mit, ebenso die Cheerleader und Rope-Skipperinnen des TSV. Die Handballkinder der HSG Eckbachtal spielten sich trotz Regen unermüdlich den Ball zu, und für den FV war die Damenmannschaft unterwegs. Das „Freinsheimer Federvieh“ kam mit einem Motivwagen mit rotem Hahn. Sie möchten das Hahnenfest, das früher an Pfingsten stattfand, wieder aufleben lassen. Der Umzug endete vor dem Gerätehaus, wo den ganzen Tag weiter ausgelassen gefeiert wurde. Im Gerätehaus und einem großen Zelt davor waren viele trockene Plätze, sodass am Abend beim Auftritt von „Cat Pac“ ebenso gute Stimmung herrschte wie am Samstag bei „Steam Rocks“.

Dem Regen getrotzt haben auch die jüngsten Teilnehmer.
Dem Regen getrotzt haben auch die jüngsten Teilnehmer.
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