Bad Dürkheim Erfolge für FWG und CDU

Freinsheim: Weber (FWG) mit 380 Stimmen Vorsprung

Kurz nach 19 Uhr kommt FWG-Stadtratsmitglied Thomas Rückerl mitten im Auszählgewimmel in der Freinsheimer VG-Turnhalle klatschend auf den neuen und alten Bürgermeister zugelaufen. Beigeordneter Michael Herty (CDU) verkündet dann für alle Wahlhelfer in der VG-Turnhalle das Ergebnis der Stadtbürgermeisterwahl. Jochen Weisbrod (CDU) ist einer der Ersten, der Matthias Weber (FWG) gratuliert. „Erleichterung“ fühle er zunächst einmal, sagt Weber über seinen Vorsprung von rund 380 Stimmen. Es hätten sich zwei respektable Kandidaten im Wahlkampf gegenübergestanden. „Letztlich habe ich lange vorgelegt. Die Wähler möchten, dass ich die Flanken, die ich vor’s Tor geschossen habe, dann auch verwandele“, kommentiert der 50-Jährige das Ergebnis. Weisbrod ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. „Man verspricht sich immer etwas, aber man steht dann auch wieder auf und macht weiter“, sagt er. „Unser Team hat sich voll reinhängt, wir haben versucht etwas zu bewegen, was wir zu einem gewissen Grad auch geschafft haben. Aber 38 Jahre ist ein Alter, da höre ich morgen ja noch nicht auf.“ Mit einem knapperen Ergebnis hat Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz (FWG) gerechnet. „Aber schön, dass es so ausgegangen ist“, meint er. Seine Erklärung für Webers Ergebnis: „Die Leute gehen nicht mit geschlossenen Augen durch Freinsheim, die wissen, was im Ort passiert, und wer es macht und welche Leute dahinter stehen.“

Wachenheim: Bechtel (CDU) zum dritten Mal gewählt

„Ich freue mich sehr“, sagt Torsten Bechtel (CDU), als das Ergebnis feststeht. Der 49-Jährige ist mit knapp 60 Prozent der Stimmen zum dritten Mal zum Wachenheimer Bürgermeister gewählt worden. Ein Ergebnis, das er nicht ohne „Kribbeln“ verfolgt habe. Er habe darauf gehofft, dass es nicht zur Stichwahl kommt. Gleich zum Feiern kommt Bechtel gestern Abend nicht. Im Rathaus wollen die Wahlhelfer noch am gleichen Abend alle Stimmen zählen. Auch seine Herausfordererin Dorothea Geibel (FWG) ist am Wahlabend im Einsatz und zunächst in der Turnhalle so beschäftigt, dass sie ihr Ergebnis erst verspätet mitbekommt. Sie ist dann aber „trotz allem sehr stolz“ auf 31,5 Prozent der Wählerstimmen. Auch, wenn die Stichwahl sie „gereizt“ hätte, sagt sie. Den Abend lässt sie mit Familien und Freunden bei einer kleineren Party ausklingen. Frank Mehlmer lächelt bei seinem Abstecher ins Rathaus. Er habe sein Ziel fast erreicht, sagt der Volt-Kandidat, der 8,7 Prozent der Stimmen geholt und somit unter der erhofften Zweistelligkeit geblieben ist. Er freue sich über das Volt-Ergebnis bei der Europawahl und verfolge mit Spannung die Entwicklung für den Wachenheimer Gemeinderat. „Schade, dass es keine Stichwahl gibt“, sagt Mehlmer, und betont, dass ihm dabei die Zusammensetzung egal gewesen wäre.

Weisenheim am Sand: Klarer Sieg für Michael Bähr

Mit einem klaren Vorsprung von 21 Prozent hat Michael Bähr (CDU) in Weisenheim am Sand die Bürgermeisterwahl gewonnen. Er hat in allen Wahlbezirken mehr Stimmen bekommen, als seine Gegenkandidatin Susanne Fliescher (SPD). Das habe er nicht erwartet, gesteht Bähr. „Ich habe damit gerechnet, dass einer knapp gewinnen wird, wer von uns beiden, konnte ich gerade die letzten Tage schlecht einschätzen“, so Bähr. „Mich freut es sehr, sehr, wie es ausgegangen ist“, sagt Bähr mit glücklicher Stimme. Bei der Wahl des Bürgermeisters gehe es weniger um Politik, da würden er und Fliescher gar nicht so weit auseinander liegen, „das ist vor allem eine Personenwahl“, weiß Bähr. „Enttäuscht bin ich natürlich, ich wollte gewinnen, aber die Wähler wollten ihn als Bürgermeister und nicht mich “, sagt die hörbar enttäuschte Fliescher, die ihr Ergebnis von 37,4 Prozent, das sie vor fünf Jahren erreicht hatte, nur leicht steigern konnte. „Der Wähler entscheidet, das ist Demokratie“, so Fliescher. Weisenheim am Berg: Schleweis (CDU) gewinnt souverän In Weisenheim am Berg werden im Bürgerhaus die Briefwählerstimmen gezählt. Das Ergebnis der Bürgermeisterwahlen steht um 20.10 Uhr fest. Joachim Schleweis (CDU) hat sein Amt souverän verteidigt. Die Wahlbeteiligung in der Berggemeinde liegt bei 59,1 Prozent. Schleweis vereint von den 1000 abgegebenen Stimmen 579 auf sich. Seine Gegnerin Sabine Zimmermann (SPD) bekommt 421 Stimmen. Zeit zum Feiern hat „Jo“, wie der alte und neue Ortchef genannt wird, allerdings erst einmal nur wenig. „Wir sind ganz schön am Zählen. Ein Computer ist ausgefallen. Ich glaube, wir werden hier nicht mehr fertig, denn wir müssen ja auch mal eine Pause machen“, erzählt Schleweis um 21.30 Uhr.

Ellerstadt: Eine Frau folgt auf Helmut Rentz

Sichtlich angespannt wandern die beiden Bewerber um das Ellerstadter Bürgermeisteramt nach Wahlschluss durch die Räume des Bürgerhauses. Um 19.30 Uhr gibt der jetzt Ellerstadter Ex-Bürgermeister Helmut Rentz eine erste Einschätzung ab: Die Tendenz sei klar für Elke Stachowiak. Eine Viertelstunde später verkündet er das endgültige Ergebnis: 805 Ellerstadter stimmen für die Kandidatin der FWG, Elke Stachowiak, 669 für den Kandidaten der SPD René Breier. Kurz brandet Beifall auf, Rentz überreicht Stachowiak einen Blumenstrauß. Siegerin wie Verlierer werden vielfach herzlich in den Arm genommen. „Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihr Vertrauen“, sind die ersten Worte der frischgebackenen Bürgermeisterin. Dann versagt ihr für einen kurzen Augenblick die Stimme. Sie sei glücklich, gesteht Stachowiak im persönlichen Gespräch, sie werde, wenn die Auszählung abgeschlossen sei, die gewonnene Wahl mit den Freien Wählern kräftig und lange feiern. Eine sehr aufregende Zeit liege hinter ihr und es sei ein absolut fairer Wahlkampf gewesen, sagt die strahlende Siegerin. Sie denke schon, dass sie den Altbürgermeister hin und wieder um Rat fragen werde, schließlich kenne keiner Ellerstadt so gut wie er, sagt Stachowiak. Sie habe schon bestimmte Vorstellungen, wie sie künftig Dorfpolitik machen wolle, sie werde mit den Freien Wähler aber noch in Klausurtagung gehen, um dem Ganzen Kontur zu geben. Aus seiner Enttäuschung macht René Breier keinen Hehl. Zehn Wochen intensiver Arbeit für das angestrebte Amt lägen hinter ihm. Es sei trotzdem eine „tolle Zeit“ und ein sehr fairer Wahlkampf gewesen, der immer nur auf Inhalte abgezielt habe, dafür bedanke er sich bei seiner Konkurrentin. Er habe vorher gewusst, dass „es knapp wird“, jetzt müsse er die Sache erst einmal sacken lassen und die gemachten Erfahrungen mitnehmen. Zumindest drei Leute würden sich heute Abend freuen: Seine Frau und seine zwei Kinder, für die er jetzt endlich wieder mehr Zeit habe, meint Breier.

x