Kreis Bad Duerkheim Die Glocke bekommt ihren Turm

«Bobenheim am Berg.» Um kurz nach neun traf der schwere Lkw-Transporter mit dem Turm für die neue Friedhofsglocke ein. Die zwei Mitarbeiter der elsässischen Firma, die für die Konstruktion der Stahlkonstruktion verantwortlich zeichneten, ließen sich von Erika Neuhauss, der Ersten Beigeordneten von Bobenheim am Berg, zunächst informieren. Währenddessen hob der Kran, der von einem Spezialisten der Firma Heintzelmann aus Ludwigshafen gesteuert wurde, den Turm schon einmal an und beförderte ihn vom Laster auf das vordere Friedhofsgelände. 6,70 Meter hoch ist die Konstruktion und zwei Mal zwei Meter breit. Bevor die neue Glocke, die sich bereits seit Mai in Obhut der Gemeinde befindet, am oberen Teil des Turms installiert wurde, war einiges an Vorarbeit zu leisten. Zunächst musste das Dach an dem Bauwerk angebracht werden. Dafür war es nötig, dass der Kran den Turm noch einmal in die richtige Position hob. Das klappte aber ohne Probleme. Während Friedhofsbesucher in aller Ruhe die Gräber Verstorbener gossen und ab und zu einmal in Richtung Arbeiter schauten, bereitete Jason Zisis die Glocke vor. Der Elsässer befestigte sie an den hölzernen Tragbalken, das sogenannte Glockenjoch, das später im Stahlturm installiert wurde. „Alles läuft gut, très bien, sehr gut“, zeigte der Franzose den Daumen mit einem Lächeln im Gesicht nach oben. Kurzzeitig musste Elke Neuhauss tief durchatmen Doch dann der Schreckmoment: Die Betonplatte, die eine Fachfirma extra in eine Gräberreihe hineingebaut hatte, schien plötzlich zu klein für das Podest des Turms. „Zwei Mal zwei Meter hat das Podest der Konstruktion, ich brauche aber noch ein bisschen mehr Platz“, sagte Bruno Frankhauser von der Elsässer Gießerei Voegele und machte klar: „Das scheint mir doch ein wenig zu klein.“ Erika Neuhauss erschreckte kurz. „Wir haben das aber doch mit der Verbandsgemeinde genau abgesprochen, eigentlich müsste das passen“, sagte sie. Frankhauser holte noch einmal sein Maßband. Sein Kollege Jason Zissis entfernte derweil mit einem großen Bohrer die Erde am Rand des Podestes. Plötzlich war die Spannung groß. Doch dann gab Zissi nach kurzer Absprache mit Frankhauser Grünes Licht: „Ca va fonctionner, es wird funktionieren“, erklärte er. Puh, Erika Neuhauss lächelte wieder. Ihr und den Bobenheimer Offiziellen dürfte ein großer Stein vom Herzen gefallen sein. Die beiden Franzosen bohrten in der Folge die Dübel in die Betonplatte. Mittlerweile war auch das Dach am Turm angebracht. Die Glocke wurde anschließend im Turm angebracht, und nach rund vierstündiger Vorarbeit konnte die Konstruktion an ihren vorgesehenen Platz gesetzt werden. Bis die Glocke zum ersten Mal läutet, wird es aber noch etwas dauern. Die Elektrik muss erst noch komplett installiert werden. „Am Montag wird aber dann alles so weit sein“, sagte Erika Neuhauss und betonte: „Das sieht alles sehr schön aus. Auch die Leute, die auf dem Friedhof waren und die Konstruktion gesehen haben, haben geschwärmt wie würdig das nun alles aussieht.“ Gespendet wurde die neue Friedhofsglocke wie mehrfach berichtet von dem Bobenheimer Ehepaar Otto und Christa Weber.

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