Rheinland-Pfalz Süd-Müll-Unfall 2018 in Hessheim: Behörde rechnet mit Tüv-Gutachten vor Jahresfrist

Seit über einem halben Jahr untersucht ein externer Gutachter nach dem tödlichen Unfall im August 2018 die Arbeitsabläufe im Sondermüllzwischenlager der Firma Süd-Müll in Hessheim (Rhein-Pfalz-Kreis). Bis Jahresende soll dessen Bericht, wie angekündigt, vorliegen. Davon jedenfalls geht die Genehmigungsbehörde aus. Gleichzeitig beabsichtigt sie, Emissionen bei Süd-Müll stärker zu begrenzen.

Hannes Kopf, der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt, rechnet weiterhin mit der Fertigstellung und der entsprechenden Veröffentlichung des Gutachtens vor Jahresfrist. Das sagte er jüngst bei einer SGD-Veranstaltung vor Journalisten. Süd-Müll selbst wollte sich dazu bislang nicht äußern. Das Unternehmen ist – gebunden an Vorgaben durch die SGD – Auftraggeber der Untersuchung durch den Tüv. Ein seit Ende Sommer vorliegender Zwischenbericht wird bisher auf Wunsch der Vertragspartner geheim gehalten. In dem Zwischenbericht empfiehlt der Gutachter, wie berichtet, technische und organisatorische Maßnahmen zur Verbesserung des Anlagenbetriebs.

Emissionen sollen begrenzt werden

Vor über einem Jahr kam es beim Umfüllen von Chemikalien bei Süd-Müll zu einem schweren Unfall: Zwei Mitarbeiter starben. Sie hatten nach bisherigen Erkenntnissen im Freien und ohne ausreichenden Arbeitsschutz offenbar unwissentlich eine Säure und eine Lauge ineinandergekippt. Laut Staatsanwaltschaft erstickten die beiden an dem entstehenden, hochtoxischen Schwefelwasserstoff.

Nach wie vor ist die SGD eigenen Angaben zufolge im Gespräch mit Süd-Müll – unter anderem über den Einbau von Abzugshauben. Daneben beabsichtige die Behörde eine immissionsschutzrechtliche Anordnung zu erlassen „mit dem Ziel der Begrenzung der Emissionen und der Festsetzung von Emissionswerten“.

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