Rheinland-Pfalz „So soll die Welt aussehen“

Louis Palmer, der mit einem Solar-Mobil die Erde umrundet hat, war gestern Stargast beim Tag der Elektromobilität in Johanniskre
Louis Palmer, der mit einem Solar-Mobil die Erde umrundet hat, war gestern Stargast beim Tag der Elektromobilität in Johanniskreuz. Gerne setzte er sich dort auch in den Elektrorennwagen des Karat-Racing-Teams der TU Kaiserslautern.

«JOHANNISKREUZ.»Der Schweizer Louis Palmer hat vor über zehn Jahren mit seinem Solartaxi die Welt umrundet. Er wollte zeigen, dass jeder etwas tun kann, um den Planeten zu bewahren. Diese Mission verfolgt er noch immer. Gestern machte er in Johanniskreuz beim Tag der Elektromobilität am Haus der Nachhaltigkeit Station.

„Die aktuelle Diskussion um Dieselfahrverbote hat das Interesse an Stromfahrzeugen sicher gesteigert“, zeigte sich Jan Maurice Bödeker von der Energieagentur Rheinland-Pfalz, die zusammen mit dem Haus der Nachhaltigkeit den Tag der Elektromobilität bereits zum vierten Mal veranstaltete, erfreut über den Zuspruch. Viele waren auch gekommen, um Louis Palmer, den Schweizer Umweltaktivisten zu erleben. Er war 2007 mit seinem selbstgebauten Solartaxi, einem Fahrzeug mit Hänger samt aufgebauten Solarmodulen, um den Globus gefahren. Was wurde er belächelt – anfangs. Mit Prinzen, Politikern, selbst mit dem Südkoreaner Ban Ki Moon, kam der Schweizer Umweltaktivist auf seiner Reise ins Gespräch. Den Film, den sein Kumpel über diese einzigartige Weltreise drehte, brachte Palmer gestern in Johanniskreuz dem erstaunt-faszinierten Publikum näher. „Was ihr hier für einen Wald habt“, gestand der Weltumrunder, dass er bislang noch nicht in Johanniskreuz war. „Das ist Natur pur hier. So soll die Welt aussehen!“, sagte der Mann, der für den Klimaschutz und den Umstieg auf ein E-Fahrzeug seit Jahren durch die Lande tingelt. In einem elektrischen Rennboliden saß er gestern ebenfalls zum ersten Mal. Das von Studenten der TU Kaiserslautern gebildete Karat-Racing-Team hatte seinen Formel 1 Wagen mit dabei. Dass so ein elektrischer Bolide in 2,7 Sekunden von Null auf 100 beschleunigt, während es Sebastian Vettel gerade mal in 2,5 Sekunden schafft, das war Palmer klar. Dass die Studenten wirklich alles an dem Fahrzeug selbst bauen, fand er klasse. Und noch etwas hat den Mann aus Luzern an den Pfälzern begeistert: die Leidenschaft, mit der hier mit dem E-Mountainbike gefahren wird. Daheim im hügeligen Luzern ist das E-Bike sein größter Verbündeter. „Keine Parkplatzsuche, kein Parkticket, ich bewege mich, bin schneller als mit dem Auto, spare Geld und energieeffizient bin ich auch noch“, erklärte er, warum er auf sein Fahrrad mit Elektromotor nicht mehr verzichten will. Das wollen die „Ü60-er“ Ewald Betz und Udo Laborenz auch nicht mehr. Sie waren gestern von Dahn mit dem E-Rad nach Johanniskreuz gestrampelt. „Damit sind die Anstiege im Pfälzerwald locker zu schaffen“, bestätigten die überzeugten Elektrofahrer die Aussagen von Palmer. Antonia Müller-Ruff, die Klimawandelmanagerin des Bezirksverbandes Pfalz, startete gestern in Johanniskreuz die Life Zenapa (Zero Emission Nature Protection Areas) Kampagne „Die Pfalz rollt los“. „Wir wollen die Pendler und die lokalen Touristen animieren, sich in der Pfalz mehr mit dem E-Rad zu bewegen, um so dem Ziel einer Null-Emission näher zu kommen“, verwies Müller-Ruff auf die Aktion. Wer sich für ein Auto mit Elektroantrieb begeistert, der kann übrigens im September 2019 bei der größten E-Mobil-Rallye der Welt teilnehmen. Diese soll komplett durch Deutschland führen. „Ich hoffe, sie geht auch hier durch Johanniskreuz“, zeigt sich Louis Palmer als Rallye-Veranstalter zuversichtlich, dass es ihm gelingen wird, den schönen Pfälzerwald mit einzubinden.

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