Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz: Mehr Badetote als im Vorjahr

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Am Badesee Steinerne Brücke bei Neuhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) war eine 54-jährige Frau Mitte Juli vom Schwimmen nicht zurückgekehrt. Nach eineinhalb Wochen fanden Polizeitaucher ihre Leiche. Während der Suche nach der Vermissten war der Weiher gesperrt.

Mit den Temperaturen in diesem Sommer ist auch die Anzahl der tödlichen Badeunfälle stark gestiegen. Allein in Rheinland-Pfalz sind seit Jahresanfang laut der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mehr Menschen gestorben als im gesamten Vorjahr – damals waren 17 Menschen ertrunken. Besonders dramatisch ist die Situation in der Vorderpfalz mit bislang neun tödlichen Badeunfällen.

Ein Mittwoch Ende Mai, 17.40 Uhr: Ein 74-jähriger Mann aus Bobenheim-Roxheim geht im Silbersee unter, er kann später nur noch tot geborgen werden. Nicht einmal zwei Wochen später stirbt ein 18-Jähriger im Krankenhaus, der 25 Minuten im Silbersee unter Wasser war. Anfang August endet der Badeausflug für einen Siebenjährigen aus Eritrea am Speyerer Binsfeld tödlich. Zwei afghanische Mädchen (neun und 13 Jahre alt) ertrinken im Rhein bei Worms-Rheindürkheim, an ähnlicher Stelle geht am vergangenen Wochenende ein 39-jähriger Mann aus Pakistan unter, seine Leiche wurde inzwischen gefunden. Am Sonntag verliert am Niederwiesenweiher Böhl-Iggelheim erneut ein 51-Jähriger Mann sein Leben. Die Liste scheint nicht zu enden. Vor allem Männer sind betroffen und viele Flüchtlinge.

Bundesweit sind 279 Menschen ertrunken

In den ersten sieben Monaten diesen Jahres sind in deutschen Gewässern gemäß DLRG 279 Menschen ertrunken – 37 mehr als im Jahr zuvor, als der Sommer kühler war. Gestorben sind vermutlich noch mehr Menschen beim Schwimmen. Denn wer wiederbelebt wird und später stirbt, taucht in der DLRG-Statistik nicht auf. Kaum waren diese Zahlen Ende Juli veröffentlicht, hat die Realität sie überholt. Der Sprecher des DLRG-Landesverbands Rheinland-Pfalz, Marco Vogt, sprach gestern davon, „dass wir uns landesweit der Zahl von 20 Ertrunkenen nähern“. „Das geht sprunghaft nach oben.“ Zehn Tote waren es bis zum 20. Juli gewesen.

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