Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz: Jährlich 27 Plätze für Studenten, die sich als Landarzt verpflichten

Die Landarzt- und die ÖGD-Quote seien Teil der langfristigen Strategie des Landes zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung,
Die Landarzt- und die ÖGD-Quote seien Teil der langfristigen Strategie des Landes zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD).

Ab dem kommenden Wintersemester werden in Rheinland-Pfalz erstmals Medizinstudienplätze auch über die Landarzt-Quote vergeben. Zusätzlich werden dann Plätze an Interessenten vergeben, die sich für eine spätere Arbeit in einem Gesundheitsamt verpflichten.

Das Kabinett in Mainz beschloss am Dienstag die entsprechenden Landesverordnungen, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Für Bewerber steht vom 1. bis 31. März ein Online-Portal bereit, auf dem die nötigen Unterlagen hochgeladen werden können.

Auch Quote für Öffentlichen Gesundheitsdienst

Die Landarztquote sieht vor, dass von den jährlich rund 430 Medizinstudienplätzen im Land etwa 27 an Personen gehen, die sich später zehn Jahre als Hausarzt in einem Gebiet mit aktueller oder künftig drohender Unterversorgung verpflichten. Das entspricht einem Anteil von 6,3 Prozent. Darüber hinaus sind 1,5 Prozent der Studienplätze – sechs Plätze – für angehende Mediziner vorgesehen, die sich für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) verpflichten.

Nach Vorauswahl dann Gespräche

Die Landarzt- und die ÖGD-Quote seien Teil der langfristigen Strategie des Landes zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Nach der Bewerbungsphase im März folgt laut Ministerium eine Vorauswahl. Berücksichtigt würden dabei etwa das Ergebnis eines fachspezifischen Studierfähigkeitstests, die Berufserfahrung sowie ehrenamtliche und praktische Tätigkeiten der Interessenten. Es würden doppelt so viele Kandidaten zu Auswahlgesprächen eingeladen, wie am Ende Plätze zu vergeben seien, bevor dann die Vergabe erfolge.

Auch Saarland plant Landarzt-Quote

Auch im Saarland soll es eine Landarzt-Quote geben: Bis zu 22 Studenten sollen dort ab dem Wintersemester einen solchen speziellen Medizin-Studienplatz erhalten. Dafür müssen sie sich verpflichten, nach Abschluss ihres Studiums zehn Jahre als Hausarzt in unterversorgten ländlichen Regionen des Saarlandes tätig zu sein. Das sieht das neue Landarztquotengesetz vor, das Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Mittwoch in den Landtag einbringen will.

Hohe Strafandrohung

Zwar gebe es derzeit nur eine Unterversorgung in Wadern und eine drohende Unterversorgung in Lebach, allerdings bestehe für die Zukunft Gefahr, weil viele Hausärzte weit über 55 Jahre alt seien. Im vergangenen Jahr seien 23 in den Ruhestand gegangen, aber nur 16 neue Anerkennungen Allgemeinmedizin erteilt worden. Aktuell gebe es über 70 offene Hausarztsitze im Land.

Wer das Studium im Rahmen dieser Landarzt-Quotenregelung nicht abschließt oder das Saarland verlässt, muss eine Strafe von 250.000 Euro zahlen.

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