Rheinland-Pfalz Mutter und Nachbarn erstochen: Landgericht Bad Kreuznach erklärt 32-Jährigen für schuldunfähig

In diesem Haus in Idar-Oberstein wurden Anfang Juni vergangenen Jahres zwei Bewohner getötet.
In diesem Haus in Idar-Oberstein wurden Anfang Juni vergangenen Jahres zwei Bewohner getötet. Foto: dpa

Nachdem er seine Mutter und einen Nachbarn erstochen hat, wird ein 32-jähriger Mann aus Idar-Oberstein dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Laut dem am Dienstag verkündeten Urteil des Landgerichts Bad Kreuznach leidet der 32-Jährige seit Jahren an einer Schizophrenie und war deshalb zum Tatzeitpunkt schuldunfähig. Er war bereits seit der Tat in einem psychiatrischen Krankenhaus in Behandlung. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte der Deutsche vor der Anfang Juni vergangenen Jahres verübten Tat einen Film geschaut und sich danach als Verkünder von „Verschwörungstheorien“ gesehen. Sich selbst habe er daraufhin als Retter und seine Mutter als Feindin angesehen. Als die Mutter aus Angst die gemeinsame Wohnung verließ, folgte er ihr ins Treppenhaus des Mehrfamilienhauses und tötete sie mit mehreren Messerstichen. Danach trat er die Wohnungstür eines Nachbarn ein, der zur Hilfe kommen wollte, und erstach auch diesen. Zum Prozessauftakt Anfang Dezember vergangenen Jahres hieß es seitens des Gerichts, der Mann habe nach der Tat bereits den Hergang eingeräumt und gesagt, er habe sich in einem „geisteskranken“ Zustand befunden. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung hatten die weitere Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es war eigentlich schon Ende Dezember erwartet, wegen der Erkrankung eines Anwalts aber verschoben worden. lrs/jüm

x