Rheinland-Pfalz Landesverein für Innere Mission löst sich auf

«Bad Dürkheim/Speyer.» Nach 114 Jahren endet zum Jahreswechsel die Geschichte des Landesvereins für Innere Mission. Einstimmig haben die handverlesenen Mitglieder des in Bad Dürkheim ansässigen diakonischen Trägers am Mittwoch beschlossen, den Verein aufzulösen.

Ab dem kommenden Jahr sollen die Aktivitäten des LVIM im neuen fusionierten Unternehmen Diakonissen Speyer weitergeführt werden. Der LVIM betreibt eine Klinik in Bad Dürkheim sowie zwei Medizinische Versorgungszentren und acht stationäre Altenhilfezentren in der Vorder- und Westpfalz. Die rund 1400 Angestellten sollen zu gleichen Konditionen im neuen Unternehmen beschäftigt werden, teilte der LVIM auf Anfrage mit. Insgesamt arbeiten dort dann etwa 6000 Menschen. Der LVIM beziffert das Konzernergebnis für 2017 mit 1,8 Millionen Euro. Ins Strudeln geriet der Landesverein durch jahrzehntelanges Missmanagement, dass letztendlich zur Schließung des Evangelischen Krankenhauses in Zweibrücken führte. Das dortige Klinikgebäude befindet sich immer noch im Besitz des LVIM und wird übergangsweise vom Nardini-Klinikum benutzt, bis dessen bauliche Erweiterung abgeschlossen ist. Dem LVIM ist es seit der Schließung nicht gelungen, Käufer für die Immobilie zu finden. Nach Informationen der RHEINPFALZ scheuten einige die notwendigen und hohen Investitionen in den Brandschutz. Der LVIM teilte nun mit, dass mittelfristig der Abriss des Gebäudes in den Fokus rücke. Bei einer Pressekonferenz im Juni 2016 bezifferte Karlheinz Burger, der beim LVIM den Titel „Besonderer Vertreter“ führt, die Kosten für den Abriss mit 3,5 Millionen Euro. Das entspreche dem Wert des Grundstücks. Nach Informationen der RHEINPFALZ ist das so nicht richtig. Das Areal ist etwa 13.000 Quadratmeter groß, der Bodenrichtwert liegt dort bei 32 Euro pro Quadratmeter. Das ergibt eine Summe von 416.000 Euro. Unklar ist, ob das Land einen Abriss des Gebäudes bezuschussen würde. Gegenüber der ehemaligen Klinik in Zweibrücken hat der LVIM ein weiteres Grundstück. Es ist 7000 Quadratmeter groß. Dort sollte einst ein Altenheim entstehen. Die Pläne scheiterten letztlich an den klammen Kassen des diakonischen Trägers. Die 40 Mitarbeiter, die in der LVIM-Zentrale in Bad Dürkheim beschäftigt sind, werden ihren Dienstsitz nach Speyer verlegen. Das soll im Dezember beginnen und spätestens im Sommer kommenden Jahres abgeschlossen sein.

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