Rheinland-Pfalz Bunte Steine sorgen für Freude beim Wandern

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Der Trend mit der Bezeichnung »Painted Rocks«, zu Deutsch bemalte Steine, stammt aus den USA und hat sich im Laufe der Zeit global verbreitet.

Der Trend "Painted Rocks" (bemalte Steine) ist aus den USA nach Deutschland geschwappt. Auch in der Pfalz findet man die bunten Steine immer öfter.

Uwe Renners war überrascht: Da lag er - ein bunt bemalter Stein. Einfach so, mitten auf dem Briefkasten eines verlassenen Hauses. Der stellvertretende Chefredakteur Digitales der RHEINPFALZ war gerade mit seinem Hund unterwegs, als er die Entdeckung machte. Jeden Morgen dreht der 48-Jährige gegen 6.30 Uhr eine Runde mit seinem Mischlingsrüde Livio. An diesem Morgen im November lief er etwas schneller. Es war kalt geworden. Als der Familienvater ein verlassenes Haus am Rande des Pfälzerwalds bei Bad Dürkheim passierte, fiel sein Blick auf den bunten Stein. „Ich war im ersten Augenblick etwas verwundert“, erzählt Renners. Doch nach einer Recherche im Internet war schnell klar, dass es sich um den Trend „Painted Rocks“ handeln muss.

Wie kam der Trend in die Pfalz?

Seit einiger Zeit ist das Bemalen von Steinen mit umweltfreundlichen Farben für immer mehr Menschen zum Hobby geworden. No-Gos sind das Verwenden von Kunststoffen jeglicher Art sowie Ölfarben. Die Künstler verstecken ihre bunt bemalten Objekte an gewöhnlichen Orten oder in der Natur, nicht jedoch in Geschäften oder auf Privatgrundstücken. Das Auffinden soll Anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Finder eines Steins darf diesen entweder behalten oder erneut verstecken. Auf jeden Fall soll der gefundene Schatz am Fundort fotografisch festgehalten und in einer Social-Media-Gruppe gepostet werden. Vor allem bei Facebook haben sich weltweit zehntausende Menschen in Gruppen zusammengeschlossen, um Ideen und Anregungen auszutauschen. Der Trend mit der Bezeichnung „Painted Rocks“, zu Deutsch bemalte Steine, stammt aus den USA und hat sich im Laufe der Zeit global verbreitet. Die Bewegung ist längst in die Pfalz geschwappt, wo Nick Janson am 31. Juli 2019 die Facebook-Gruppe „Pfalzsteine“ gegründet hat. Aber wie kam der Trend in den Pfälzerwald?

Mehr als 50.000 Steine bemalt und verbreitet

Jessica Weimann lebt seit Kurzem in Kirchheimbolanden. Vor dem Umzug fanden sie und ihre Familie beim Spazieren an der Meeresküste in Norddeutschland Steine mit dem Hashtag "Küstensteine". „Ich entschied mich, rund 15 Steine mitzunehmen und im Pfälzerwald auszulegen. Meine Hoffnung bestand darin, auf die Offenheit der Pfälzer zu stoßen und diesen Trend zu verbreiten“, erzählte Weimann der RHEINPFALZ. Nick Jansons Tochter Finja fand im Juli in Kirchheimbolanden einen von Weimann ausgelegten Küstenstein. Daraufhin kam ihrem Vater der Gedanke, die Facebook-Gruppe „Pfalzsteine“ zu gründen. Janson bemalt seit Jahren mit seinen Kindern Steine. Seit Finjas Fund erweiterte sich die Familienleidenschaft um die Komponente „Schatzsuche“. Dieses Hobby teilt Janson mit vielen Pfälzern. „Jeder, auch die, die denken, sie wären frei von Talenten, werden ihre Begeisterung finden“, ist Janson sicher. Denn mittlerweile finden sich in der Region immer mehr Menschen zusammen, die auf Schatzsuche gehen. Die Facebook-Gruppe „Pfalzsteine“ wuchs innerhalb kurzer Zeit auf mehr als 6000 Mitglieder an, von denen mehr als 50.000 Kunstwerke bemalt und verbreitet wurden – allesamt mit dem Hashtag "Pfalzsteine" auf der Rückseite. Viele Pfalzsteine werden an anderen Orten ausgesetzt, unter anderem in Neapel oder auf der griechischen Insel Kos.

Die RHEINPFALZ verlost Überraschung

Der von Uwe Renners gefundene Stein wird in naher Zukunft erneut im Pfälzerwald versteckt. Der Finder des Steins kann diesen fotografieren und sich bei der RHEINPFALZ per Email an onlineredaktion@rheinpfalz.de melden. Ihn erwartet ein Überraschungsgeschenk.

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