Rheinland-Pfalz Amsterdam-Attentat: Jetzt wird auch im Land ermittelt

Weil er das Tatmesser für den Angriff auf zwei amerikanische Touristen in Holland in Ingelheim gekauft haben soll, läuft gegen den tatverdächtigen Jawed S. nun auch in Rheinland-Pfalz ein Ermittlungsverfahren.

«INGELHEIM/KOBLENZ.»Das teilte gestern der Koblenzer Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer mit. Der 19-jährige Afghane wohnte zuletzt in der rheinhessischen Stadt, dort habe er Ende August, einen Tag vor der Tat, in einem Warenhaus ein haushaltsübliches Messer gekauft. Die holländischen Ermittler gehen von einer islamistisch motivierten Tat aus, weil der Mann in der Vernehmung die Beleidigung des Islam und des Propheten Mohammed in den Niederlanden als Grund für die Tat angegeben habe. Ausdrücklich habe er dabei auf den Rechtspopulisten Geert Wilders verwiesen. Der Mann sitzt in holländischer Untersuchungshaft, mit einer Überstellung nach Deutschland sei zunächst nicht zu rechnen, sagte Brauer. Bisher hat die Koblenzer Behörde, der die Zentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus angegliedert ist, nur Amtshilfe für die Niederlande geleistet. Jetzt untersucht sie selbst die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Hinweise auf weitere Beteiligte liegen den Sicherheitsbehörden nicht vor. Der Asylantrag des Mannes wurde im August 2017 abgelehnt, dagegen klagt er.

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