Pfalz Speyer: Alle Verfahren gegen Ex-Mitarbeiter der Lebenshilfe eingestellt

Pfleger: Die Lebenshilfe hatte schon im Februar personelle Konsequenzen gezogen. Nun ist auch die Ermittlung abgeschlossen. Arch
Pfleger: Die Lebenshilfe hatte schon im Februar personelle Konsequenzen gezogen. Nun ist auch die Ermittlung abgeschlossen. Archivfto: DPA

Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat alle drei Verfahren gegen Betreuer, die bei der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt beschäftigt waren, endgültig eingestellt. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt, Hubert Ströber, der RHEINPFALZ mit. Eine Reporterin hatte sich vergangenes Jahr als Praktikantin getarnt und versteckt in einer Speyerer Wohngruppe für Senioren mit Handicap gedreht. Das hatte die Ermittlungen ausgelöst.

Vorwurf der Misshandlung



Gegen einen 54-jährigen Betreuer wurde wegen des Vorwurfs der Misshandlung von Schutzbefohlenen ermittelt, wie Ströber berichtet. „Dem kann nicht mit hinreichender Sicherheit nachgegangen werden. Es gab unter anderem widersprüchliche Zeugenaussagen“, erläuterte der Oberstaatsanwalt.

Bewohner als Arschloch beschimpft



Zwei weitere – mittlerweile ehemalige Betreuer – sollen die Senioren beleidigt haben. Unter anderem wurden die behinderten Menschen im Filmbeitrag als Arschloch und Idiot beschimpft, wie Ströber berichtet. Die beiden Pfleger haben eine Geldauflage erhalten. „Die Beträge wurden mittlerweile bezahlt“, sagt er. Damit sei das Verfahren nun endgültig abgeschlossen.

Lebenshilfe zieht Konsequenzen



Die Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt hatte am Tag nach der Ausstrahlung des Fernsehbeitrags fünf Betreuer freigestellt. Die damals stellvertretende Heimleiterin arbeitet nicht mehr in Speyer. Wochen später war auch der Geschäftsführer zurückgetreten. Mittlerweile wurde der komplette Führungsstab ausgetauscht. Zwei Geschäftsführer und eine neue Heimleitung am Standort Speyer tragen nun die Verantwortung.

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