Pfalz Philippsburg: Vier Tote bei Kollision von Sportflugzeug und Hubschrauber

(Aktualisiert: 18.25 Uhr) Vier Menschen haben bei der Kollision eines Sportflugzeugs und eines Rettungshelikopters bei Oberhaus-Rheinhausen das Leben verloren, zwei Piloten der Deutschen Luftrettung und zwei Passagiere eines Kleinflugzeugs einer Flugschule in Basel.

Während eine Leiche bereits geborgen wurde, warte man mit der Bergung der drei weiteren Leichen noch, bis Experten der Flugsicherung eingetroffen sind, hieß es bei einer Pressekonferenz, die nach dem Unglück in Oberhausen-Rheinhausen einberufen wurde. Die Experten würden gegen 19 Uhr an der Unglücksstelle erwartet. Wie Polizeisprecher Raphael Fiedler mitteilte, geht die Polizei nicht davon aus, dass es noch weitere Insassen gab, als die beiden Piloten im Helikopter der Deutschen Luftrettung und die beiden Passagiere des Sportflugzeugs. 

Luftsicherung ermittelt

Der Rettungshelikopter war laut Fiedler in Söllingen (Landkreis Karlsruhe) gestartet und hatte einen Rundflug angemeldet, der am Abend wieder nach Söllingen hätte zurückführen sollen. Das Sportflugzeug sei aus Basel kommend nach Speyer unterwegs gewesen. Was dazu geführt habe, dass Flugzeug und Helikopter gegen 13 Uhr zusammenstießen, sei noch unklar. Fachleute der Luftsicherung hätten die Ermittlungen übernommen, so Fiedler. Die Absturzstelle befindet sich rund 400 bis 500 Meter von der Wohnbebauung von Oberhausen-Rheinhausen entfernt, das Kernkraftwerk Philippsburg ist in Sichtweite.

Augenzeugen berichten

Eine Augenzeugin, die in Speyer-Süd wohnt, berichtete gegenüber der RHEINPFALZ, sie habe Rauch am Himmel bemerkt, und sich gewundert, was dort los sei. Zuvor hatte sie nach eigener Aussage einen tief fliegenden Hubschrauber über dem Gebiet gesehen. Ein Mann aus Oberhausen berichtete, er habe gesehen, wie das Flugzeug „plötzlich aus den Wolken aufgetaucht“ sei. Anders, als bei Zwischenfällen mit Passagierflugzeugen üblich, wird es keine Aufzeichnungen von Blackboxen und Voicerekordern geben, die Licht ins Dunkel um die Unglücksursache bringen: Weder die Piper noch der Rettungshelikopter hätten über solche Aufzeichnungsgeräte verfügt. Die ersten Notrufe seien kurz nach 13 Uhr eingegangen, heißt es bei der Pressekonferenz.

Kerosin ausgetreten

Das Aufgebot vor Ort war groß: Neben 52 Feuerwehrleuten waren 120 Polizisten im Einsatz, um nach Wrackteilen und Überresten zu suchen, 28 Rettungsdienstmitarbeiter und 20 Notfallseelsorger. Dazu wurden 25 THW-Mitarbeiter angefordert, da durch den Unfall Kerosin ausgetreten sei. Einsatzkräfte aus Rheinland-Pfalz seien nicht angefordert worden. Besonders pikant: Erst am Montagabend hatte der Gemeinderat von Oberhausen-Rheinhausen beschlossen, sich einer Resolution der Nachbargemeinde Altlußheim (Rhein-Neckar-Kreis) anzuschließen, in der man sich gegen den Betrieb des Flugplatzes in Speyer positioniert. 

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Die Polizei geht zunächst nicht davon aus, dass es noch weitere Insassen gab.
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Das Sportflugzeug ist laut Polizei aus Basel kommend nach Speyer unterwegs gewesen.
Rettungskräfte am Unglücksort. Foto: Priebe
Rettungskräfte am Unglücksort.
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Was dazu geführt hat, dass Flugzeug und Helikopter gegen 13 Uhr zusammenstießen, ist laut Polizei noch unklar.
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Bei der einberufenen Pressekonferenz im Bürgerhaus waren (von links): Raphael Fiedler (Sprecher Polizei Karlsruhe), Herhard Heck (Kriminaldirektor), Betram Maier (Feuerwehr Oberhausen-Rheinhausen), Jürgen Bordt (Kreisbrandmeister) und Martin Büchner (Ortsbürgermeister Oberhausen-Rheinhausen).
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