Pfalz Pfälzerwald-Verein: Vorstand will mit Kritikern des Verbandsaustritts sprechen

Aus Protest gegen den Austritt aus dem Deutschen Wanderverband nahm die Lambrechter Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins Anfang Ju
Aus Protest gegen den Austritt aus dem Deutschen Wanderverband nahm die Lambrechter Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins Anfang Juli am Deutschen Wandertag mit Trauerflor teil.

Im Streit um den Austritt des Pfälzerwald-Vereins (PWV) aus dem Deutschen Wanderverband sucht der Hauptvorstand jetzt das Gespräch mit den Kritikern. Am 5. September soll es in Edenkoben ein Treffen der PWV-Ortsgruppen geben, die an dem Thema interessiert beziehungsweise gegen den Austritt sind. Das teilte der Hauptgeschäftsführer des PWV, Bernd Wallner, am Dienstag in Neustadt mit.

Austritts-Ankündigung per Rundschreiben



Der Hauptvorstand hatte im Juni per Rundschreiben an die Ortsgruppen öffentlich gemacht, dass er die Mitgliedschaft im Deutschen Wanderverband zum Jahresende gekündigt hat

. Zur Begründung hieß es, der PWV mit seinen fast 25.000 Mitgliedern habe als großer Verband eigene Lösungen für die Angelegenheiten seiner Mitglieder gefunden. Viele Aktionen und Angebote des Wanderverbandes gingen dagegen am Bedarf des PWV vorbei.

Erhöhung des Jahresbeitrags



Der Deutsche Wanderverband ist die Dachorganisation von derzeit 58 regionalen Vereinen. Dessen Ankündigung, den Jahresbeitrag für den PWV in zwei Stufen von 20.000 Euro auf 25.000 Euro zu erhöhen, war für den PWV-Hauptvorstand letztlich der Auslöser für die Kündigung.

„Massive Kritik“ aus Ortsgruppen



Der Austritt stößt bei mehreren der insgesamt 197 PWV-Ortsgruppen jedoch auf Widerstand.

Rund 30 Vertreter verschiedener Ortsgruppen trafen sich Ende Juli in Zweibrücken. Dabei sei „massive Kritik“ am Vorgehen des Hauptvorstandes geübt worden, sagte Mark Neckel, der Vorsitzende der Ortsgruppe Kaiserslautern-Erlenbach. Es sei die einhellige Meinung gewesen, dass solch eine weitreichende Entscheidung in der Mitgliederversammlung und nicht im Hauptvorstand entschieden werden müsse.

Brandl: Dynamik so nicht erwartbar



Der Vorsitzende des Hauptvereins, Martin Brandl, sagte zu dem geplanten Treffen in Edenkoben: „Ich will ganz bewusst zuhören, was die Kritiker bewegt.“ Er stehe weiterhin hinter dem Vorstandsbeschluss für den Austritt, und er wisse von etlichen Ortsgruppen, die ebenfalls dafür seien. Gleichwohl räumte er ein, dass „die Dynamik so nicht erwartbar war“. In der Einladung an die Ortsgruppen heißt es: „Wir nehmen wahr, dass mit der einstimmigen Entscheidung des Hauptvorstandes wohl hier und da alte Wunden aufgerissen werden.“

Entscheidung an Mitgliederversammlung vorbei



In dem diese Woche verbreiteten Einladungs-Rundschreiben an die Ortsgruppen heißt es weiter: „Es wurde auch diskutiert, ob man einen Austritt der Hauptversammlung zur Entscheidung vorlegen will, aber wir haben uns im Hauptvorstand (wegen der sich abzeichnenden Einstimmigkeit, aber auch zur Wahrung der Kündigungsfrist) gegen diesen Weg entschieden.“ Der Hauptvorstand sei das höchste Gremium zwischen den Mitgliederversammlungen. Die Mitgliederversammlungen des Hauptvereins finden einmal im Jahr statt, in der Regel im März.
In dem Rundschreiben kündigte der Hauptvorstand aber jetzt an, seine Entscheidung zum Austritt bei der nächsten Mitgliederversammlung „zur Abstimmung zu stellen.“

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