Pfalz Mehr Geld vom Bund für Hochwasserschutz

MAINZ (jüm). Rheinland-Pfalz rechnet in den Jahren 2016 bis 2018 mit zusätzlichen Geldern des Bundes für den Hochwasserschutz in einem Umfang von 20 Millionen Euro. Laut dem Mainzer Umweltministerium sind diese Mittel für den Bau der Reserveräume Hördt und Eich-Guntersblum sowie für die Deichrückverlegung Untere Nahe zugesagt.

Das Bundesumweltministerium hat Ende April angekündigt, bis 2018 die Hochwasserschutz-Bemühungen in Deutschland mit zusätzlichen 300 Millionen Euro zu unterstützen (wir berichteten). Der Hintergrund: Nach der Flutkatastrophe des Jahres 2013, von der insbesondere Gemeinden in Bayern beziehungsweise entlang der Elbe betroffen waren, haben die Bundesländer ein Nationales Hochwasserschutzprogramm mit einem Volumen von 5,4 Milliarden Euro beschlossen. An der Finanzierung dieses auf Jahrzehnte angelegten Programmes beteiligt sich der Bund zunächst drei Jahre lang. Die dafür zugesagten 300 Millionen Euro können aber nur ein Anfang sein, fordern die Länder. Der auf Rheinland-Pfalz entfallende Anteil dieser Geldspritze des Bundes kann unter anderem dem geplanten „Reserveraum Hördt“ (Kreis Germersheim) zugute kommen. Dieses Gebiet ist wie das rheinhessische Gegenstück bei Eich ausschließlich dafür gedacht, ein katastrophales Hochwasser am Rhein abzumildern. In der Südpfalz soll dazu ein 870 Hektar großes Rheinauen-Areal so vorbereitet werden, dass es im Notfall bis zu 32 Millionen Kubikmeter Flusswasser „schlucken“ kann. Zum Vergleich: Aktuell sind entlang des rheinland-pfälzischen Rheinufers Polder mit einer Aufnahmekapazität von insgesamt 51 Millionen Kubikmeter einsatzbereit. Allein die Gesamtkosten des Hördter Reserveraumes werden auf 78 Millionen Euro beziffert. Bisher hatte sich der Bund am Bau solcher ausschließlich für Extremsituationen vorgesehene Anlagen laut dem Mainzer Umweltministerium nicht beteiligt. Insofern bedeuten die zusätzlichen Bundesgelder eine Entlastung des Landes, heißt es im Ministerium. Die 20 Millionen Euro, die der Bund dem Land bis 2018 zugesagt hat, entsprechen 60 Prozent der für die beiden Reserveräume und die Deichrückverlegung Untere Nahe in diesem Zeitraum veranschlagten Ausgaben.

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