Pfalz Heidelberg Cement kündigt höheren Jahresüberschuss an

 Foto: Heidelberg Cement/frei
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Hohe Energiekosten verhageln dem Baustoffriesen Heidelberg Cement das Erreichen der eigenen Ziele. Die Rücknahme der Prognose für das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda), die der Konzern Mitte Oktober verkündete, sei für ihn eine „persönliche Enttäuschung“ gewesen, räumte der Vorstandsvorsitzende Bernd Scheifele am Donnerstag anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal 2018 ein. Scheifele: „Wir sind es gewöhnt, dass wir liefern, was wir versprechen.“ Die Prognose für den Jahresüberschuss hatte das Unternehmen aber nicht nach unten korrigiert. Scheifele bekräftigte gestern, dass der Baustoffriese 2018 „mehr Geld verdienen“ werde als im Vorjahr, „das gilt auch für den Jahresüberschuss“. 2019 werde die neunte Dividendenerhöhung in Folge bringen, prognostizierte er.

Die Energiekosten waren im dritten Quartal um 100 Millionen Euro höher als 2017



Einen Schlag ins Kontor versetzten den Heidelbergern die stark gestiegenen Energiepreise, die im Quartal zu Mehrkosten von 100 Millionen Euro geführt hätten. „Das ist unser Kernproblem“, betonte Scheifele. Konzernweit beträgt die Quote alternativer Brennstoffe – zum Beispiel getrockneter Klärschlamm – 25 Prozent, in Deutschland werden demnächst 90 Prozent erreicht, ebenso in Belgien, Holland, Norwegen und Schweden. In den USA und Australien liegt die Quote lediglich bei 10 Prozent, in Indonesien sogar nur bei 6 Prozent. Hier sei Luft nach oben. Auf die Kostenbremse tritt der Konzern gleich in mehrfacher Hinsicht. Man werde sich von Ländern trennen, in denen die Kapitalkosten mittelfristig nicht zu verdienen seien, sagte Scheifele – welche Länder das sind, ließ er offen, nannte lediglich „drei bis vier Projekte“. Bei den Fixkosten sollen 100 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden, etwa durch zentralisierte und digitalisierte Steuerung von Zementwerken. Die Wachstumsinvestitionen werden auf 350 Millionen Euro im Jahr begrenzt. Frei werdende Mittel sollen in die Entschuldung und ab 2019 eventuell in den Rückkauf von Aktien fließen. Im dritten Quartal kletterte das Nachsteuerergebnis um 12 Prozent auf 539 Millionen Euro, der Umsatz wuchs um 7 Prozent auf 4,94 Milliarden Euro.

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