Pfalz Andersson-Tor hält die FCK-Hoffnung am Leben

Nach dem 1:1 gegen Jahn Regensburg liegt Zweitliga-Schlusslicht FCK nun fünf Zähler statt der zuvor sechs Punkte hinter dem 1. FC Heidenheim.

Frühjahrsmüde? Oder doch nur nervös? Der Lauterer Kapitän Christoph Moritz verlor die Seitenwahl, seine Mannschaft zunächst völlig die Orientierung. „Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen, haben 20, 25 Minuten offensiv nicht stattgefunden“, beschrieb FCK-Trainer Michael Frontzeck den Fehlstart der Seinen. Jahn Regensburg zeigte, warum die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer als Neuling überraschend Platz fünf ziert.

Saller bringt die Gäste in Front

Fast alle Jahn-Standards haben ihren Ausgangspunkt beim Kunstschützen Marvin Knoll. Nach seiner kurz ausgeführten ersten Ecke hielt Marc Lais aus dem Rückraum resolut drauf, Marius Müller parierte (2.). Vier Minuten später der Schock für die Roten Teufel: Joshua Mees tanzte den anfangs ganz schwachen, später sehr eifrigen Passgeber und Antreiber Nils Seufert auf der Torauslinie aus, Müller parierte mit einer Hand, ungehindert vom träumenden Osayamen Osawe durfte Benedikt Saller Maß nehmen. Er donnerte den Ball hart und platziert ins linke untere Eck – 0:1 (6.).

Zwei vergebene "Hundertprozentige"

Der FCK brachte offensiv lange rein gar nichts auf die Reihe, hatte vor der Pause nur zwei Chancen. Die aber waren hundertprozentig und wurden vermasselt. Nach einer feinen Rechtsflanke von Phillipp Mwene flog Lukas Spalvis heran, sein Kopfball verfehlte knapp das Ziel (37.). Ruben Jenssen, ansonsten neben der Musik herlaufend, servierte in der 45. Minute einen Musterpass, doch der freigespielte Osawe scheiterte an Philipp Pentke. Der gute Regensburger Schlussmann, der auch nach Seufert-Pass gegen den freien Sebastian Andersson gut hielt (62.) und eine weitere Riesenchance von Osawe vereitelte (75.), gefiel sich ansonsten im ätzenden Zeitspiel.

Moritz verletzt sich

Nach der Pause war der FCK besser im Spiel, obwohl Moritz nach 58 Minuten mit einer Sprunggelenksverletzung rausmusste; der 28-Jährige war heftig umgeknickt. Für ihn kam der junge Gino Fechner, der dem Spiel als Abfangjäger und Ankurbler guttat. Andersson löste zugleich Jenssen ab, bildete mit Lukas Spalvis fortan die Doppelspitze. Nach 65 Minuten musste Leon Guwara raus. Er hatte sich in der 29. Minute bei einem Zusammenprall am Kopf verletzt und wurde zur Untersuchung ins Klinikum gebracht. Halil Altintop kam, der kampfstarke Mwene verteidigte fortan links.

Andersson gleicht aus

Für den verdienten 1:1-Ausgleich sorgte Andersson mit raffiniertem Heber nach großartiger Vorarbeit von Spalvis (73.), der einen präzisen langen Pass schlug. Der FCK vermochte aber auch in der fünfminütigen Nachspielzeit trotz allen Bemühens gegen einen spiel- und zweikampfstarken Gegner kein Powerplay aufzuziehen. Nach einem Ballverlust des angeschlagen auf dem Zahnfleisch gehenden Benny Kessel hatte Hamadi Al Ghaddioui die große Chance, den Jahn zum Sieg zu schießen, doch Stipe Vucur, der in der Luft und am Boden eine gute Leistung bot, verhinderte die Niederlage, rettete in höchster Not (82.). „Nach unseren großen Problemen am Anfang hat man in der zweiten Halbzeit gemerkt, dass wir unbedingt Tore schießen wollten. Wir mussten am Ende aufmachen. Dass Regensburg da zu der einen oder anderen Chance kommt, war klar“, sagte Vucur, der vom verletzten Moritz die Kapitänsbinde übernommen hatte. „Man muss bloß auf die Tabelle schauen, um zu sehen, dass noch alles möglich ist“, sagte der eingewechselte FCK-Offensivspieler Halil Altintop, „wir müssen optimistisch bleiben.“

So spielten sie

1. FC Kaiserslautern: Müller - Kessel, Correia, Vucur, Guwara (65. Altintop) - Mwene, Moritz (58. Fechner), Seufert, Jenssen (58. Andersson) - Spalvis, Osawe Jahn Regensburg: Pentke - Saller, Sörensen, Knoll, Nandzik - Stolze (64. George), Lais, Gimber, Mees - Nietfeld (59. Al Ghaddioui), Adamyan (79. Palionis) Tore: 0:1 Saller (6.), 1:1 Andersson (73.)  Gelbe Karten: Seufert (4), Correia (3), Vucur (3) - Gimber (10), Palionis Beste Spieler: Müller, Vucur, Fechner - Knoll, Pentke, Mees - Zuschauer: 27.780 - Schiedsrichter: Kampka (Mainz). Auf der folgenden Rheinpfalz-Seite finden Sie alle Informationen zum 1.FC Kaiserslautern