TV-Tipp „Tatort: Das Verhör“ mit dem Team Ludwigshafen

Am Anfang noch ganz entspannt: Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) im Verhör mit ihrem Hauptverdäch- tigen.
Am Anfang noch ganz entspannt: Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) im Verhör mit ihrem Hauptverdäch- tigen.

Eine Frau wird am Rheinufer bestialisch verbrannt, Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und ihre Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) stehen entsetzt vor der verkohlten Leiche. Ein Katz- und Mausspiel mit dem Täter beginnt.

Der Mensch, der dafür verantwortlich ist, das ist den beiden Ermittlerinnen aus Ludwigshafen schnell klar, scheint speziell diese Frau unfassbar verabscheut zu haben – oder aber er ist ein notorischer und krankhafter Frauenhasser, der sein Opfer zufällig ausgewählt und wie eine Hexe im Mittelalter auf einem Scheiterhaufen verbrannt hat. Die Feministin und Gerechtigkeitsfanatikerin Lena Odenthal wühlt sich in ihren neuen Fall hinein und investiert ihre gesamte Leidenschaft und ihr fachliches Können in eine über viele Stunden dauernde Vernehmung in einem schmucklosen Verhörraum, die den Kern dieses gelungenen Krimis ausmacht.

„Tatort“-Start nach der Sommerpause

Der erste neue ARD-Sonntagskrimi nach der Sommerpause ist ein über weite Strecken spannendes Kammerspiel mit starken Mitwirkenden, aber leider einem etwas unglaubwürdigen Ende. Eine erste Spur führt die Ermittlerinnen zum Ex-Mann des Opfers, der allerdings ein Alibi hat. Eine fette Reifenspur lässt Lena Odenthal und Johanna Stern die fragwürdige Bekanntschaft von Bundeswehr-Hauptmann Ritter machen, der in einer nahen Kaserne stationiert ist und mit seinem auffälligen Pickup am Tatort gewesen sein muss – so gewaltige „Schlappe“, wie der pfälzische Kriminaltechniker Peter Becker (Peter Espeloer) sie fachkundig nennt, haben nur wenige Autos in der Region.

Blonder Hüne und arroganter Widerling

Hauptmann Ritter, den der blonde Hüne Götz Otto als arroganten Widerling mit Dauergrinsen spielt, gibt an, in der Gegend geangelt und dabei einen dicken Hecht gefangen zu haben. Doch der Fisch in seiner Kühltruhe ist nicht erst seit Tagen, sondern seit Wochen tot, wie die Polizeiexperten herausfinden. Außerdem hat Ritter gerade seine Festplatte gelöscht, sein Pickup wurde in der Nähe des Tatorts gesehen, und in der Kaserne gilt er als ein alter weißer Mann von vorgestern, dem notorischer Frauenhass durchaus zuzutrauen ist – so hat er auch ein Problem damit, sich seiner Vorgesetzten, Oberstleutnant Angelika Limbach (Katrin Röver), unterzuordnen.

Verhör als packendes Psychoduell

Besonders verdächtig macht sich der Offizier aber bei einer ersten Vernehmung: Er beißt Johanna Stern in den Finger, als sie ihm eine Speichelprobe abnehmen will. Das ist nicht nur der Gipfel an Respektlosigkeit, sondern auch ein Fall für die erfahrene Verhörspezialistin Lena Odenthal, die sich mit Leib und Seele ins Gefecht wirft. Das stundenlange Verhör wird zum packenden Psychoduell, bei dem sich die zornige Kommissarin und der arrogante Hauptmann nichts schenken ...

„Tatort: Das Verhör“ – So 4.9. – Das Erste – 20.15 Uhr

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