Streaming-Tipp Krimi-Serie „Kaleidoskop“ auf Netflix: Reihe in bunter Folge

Die acht Episoden einer Serie in beliebiger Reihenfolge schauen und trotzdem mitkommen? Dass das funktionieren kann, erstaunt. Filmemacher Eric Garcia hat es aber mit „Kaleidoskop“ geschafft. Obendrein ist die Krimi-Serie überaus spannend.

„Kaleidoskop“ – der Serientitel klingt schön bunt, und die acht Folgen tragen die Namen von Farben. So weit, so originell. Aber was, bitteschön, hat das mit Hurricane Sandy und einem ausgeklügelten Raubüberfall alter Knast-Kollegen und Freunde auf einen unterirdischen Tresorraum in der Wall Street zu tun, der ihnen rund 70 Milliarden Dollar einbringen soll? Kommen noch Liebeleien zwischen Teilen der sympathischen Gangsterclique, eine besessene FBI-Ermittlerin, Verrat und ein Racheplan hinzu, der auf einem 25 Jahre zurückliegenden Familiendrama fußt.

Geniestreich von Eric Garcia

Genau hier beginnt der Geniestreich von Regisseur und Drehbuch-Autor Eric Garcia: Der Plot hat nämlich nichts mit Farben zu tun, außer dass sich die Episoden in bunter Reihenfolge anschauen lassen. Kluge Köpfe haben mehr als 40.000 Möglichkeiten ermittelt. Ein paar weniger sind es, wenn die Episode „Weiß“ mit dem eigentlichen Coup am Schluss steht, damit die Spannung hoch bleibt. Kein Wunder, dass der Filmemacher sieben Jahre lang am Drehbuch gearbeitet hat. Schließlich setzt dieses Konzept voraus, dass das Publikum zu jeder Zeit in die Handlung einsteigen kann – die recht knifflig ist.

Mitreißende Gaunerkomödie

Das allein erfordert schon eine gewisse Aufmerksamkeit, ganz abgesehen von Zeitsprüngen, die sich nur in chronologischer Reihenfolge vermeiden lassen (Lila, Grün, Gelb, Orange, Blau, Weiß, Rot, Pink). Die Krimi-Elemente verbinden sich aber so erfrischend mit dem Witz einer Gaunerkomödie, und die Schauspielergilde spielt so mitreißend auf, dass man einfach dran bleiben muss – egal in welcher Palette.

„Kaleidoskop“: Krimi-Serie von Eric Garcia, acht Folgen auf Netflix