Nachhaltig reisen Eine Auswahl an „grünen“ Adressen und Trends

Urlaub im Einklang mit der Natur: Pool im „Mawell Resort“ in Langenburg.
Urlaub im Einklang mit der Natur: Pool im »Mawell Resort« in Langenburg.

„Greenwashing wird schon früh erkannt.“ Das hat Hannes Müller, Hotelier in Kärnten, festgestellt. Mogeln ist also nicht, wenn es um umweltbewusste Gäste geht. Und so lassen sich einige Anbieter in Sachen Umwelt- und Klimaschutz etwas einfallen.

Nachhaltigkeit ist im Tourismus längst ein wichtiges Thema. Immer mehr Urlauber schauen ganz genau hin, wie zum Beispiel Hannes Müller vom Genießerhotel „Die Forelle“ am Weissensee im österreichischen Kärnten (www.forellemueller.at) festgestellt hat: „Die Gäste sind brutal sensibel geworden – Greenwashing wird schon früh erkannt. Deshalb sind wir einfach authentisch in allem, was wir kommunizieren. Alles, was wir nach außen tragen, muss der Gast vor Ort spüren. Dann läuft die Mundpropaganda – das ist für uns die beste Marketingschiene!“

Permakultur und Erdwärme in Zermatt

Ilona Jeckelmann vom „Cervo Mountain Resort“ in Zermatt (https://cervo.swiss) sieht noch einen weiteren Aspekt: „Luxus und Genuss sollen Hand in Hand gehen mit Nachhaltigkeit“, sagt sie. Beides biete ihr Haus. Jeckelmann: „Dank Erdbohrungen und Erdsonden ist es uns gelungen, unseren Energiebedarf zu 95 Prozent mit Erdwärme zu decken. Ebenso wird sämtliche Abwasserwärme im Betrieb zur Warmwasseraufbereitung wiederverwendet.“ Außerdem arbeite man daran, das Resort auf Permakultur auszurichten.

Beide Häuser sind als „Green Pearls Unique Places“ zertifiziert. Dieses Label hat strenge Aufnahme- und Prüfkriterien. Neben einem Nachhaltigkeitsplan auf Managementebene gehören eine umweltgerechte Architektur, umfangreiche Maßnahmen zur Aufbereitung von Wasser, zur Energieeffizienz und in Sachen Müll, die Verwendung saisonaler und regionaler Zutaten in der Küche sowie ein großes Engagement für das soziale Gleichgewicht in der jeweiligen Urlaubsregion dazu.

„Cradle-to-Cradle“-Prinzip im Schwarzwald

Auch in Deutschland finden umweltbewusste Urlauber, die sich an dem Label orientieren, passende Adressen: Großes plant zum Beispiel das Hotel „Schwarzwald Panorama“ in Bad Herrenalb (www.schwarzwald-panorama. com). Um das Ziel zu erreichen, Nachhaltigkeit zu 100 Prozent in der Wertschöpfungskette zu verankern, sollen ab 2022 alle 96 Zimmer komplett renoviert und nach dem „Cradle-to-Cradle“-Prinzip umgestaltet werden. Das bedeutet, dass alle Materialien dauerhaft Teil natürlicher Kreisläufe oder geschlossener technischer Kreisläufe sind.

Das „Mawell Resort“ im baden-württembergischen Langenburg (www.mawell-resort.de) wiederum bringt den Gästen sein nachhaltiges Konzept – angefangen bei der Energiegewinnung über die Verwendung bestimmter Lebensmittel bis hin zum Naturfokus – über die Gästepost näher und will so auch für das Thema Nachhaltigkeit im Allgemeinen sensibilisieren. Künftig will man das nachhaltig ausgerichtete Wellness-Angebot stark erweitern.

Papierfreie Gästekommunikation an der Ostsee

Das „Sand Lifestyle Hotel“ in Timmendorfer Strand an der Ostsee (www.hotelsand.de) setzt aus Umweltgründen unter anderem verstärkt auf eine digitale Gästekommunikation und reduzierte seinen Papierverbrauch auf null. Auch hier wird 2022 in das Thema Energieeffizienz investiert. Eine Energieberatung sei bereits erfolgt.

Das Thema Nachhaltigkeit wird 2022 nach Experteneinschätzung zudem auch besonders den Städtetourismus prägen. Bahnreisen und Hotels, die sich bereits in der Vergangenheit nachhaltig aufgestellt haben, seien im Aufwind.

Null-Emissionen-Hotels in Paris und Mailand

Das Green-Spirit-Hotel „Le Pavillon“ in Paris (https://hotel-lepavillon.com/de/hotel) oder das Null-Emissionen-Hotel „Milano Scala“ in Mailand (https://hotelmilanoscala.it) etwa sehen sich mit ihrem Angebot an E-Ladestationen, Bio-Küche, Zero-Waste-Frühstück, speziellen Luftfiltern und Elektrosmog-geschützten Zimmern einer verstärkten Nachfrage gegenüber. Ein innovatives Konzept wie das „nachwachsende“ und komplett biologisch abbaubare Hotelzimmer des Creativhotels Luise in Erlangen (www.hotel-luise.de) ist ebenfalls ein attraktives Aushängeschild für nachhaltigen Städtetourismus.

Weitere Adressen und Informationen: www.greenpearls.com

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