Streamingtipps Diese Serien-Highlights starten bei Netflix und Co. im März

Kate Winslet in „The Regime“.
Kate Winslet in »The Regime«.

Kate Winslet als paranoide Diktatorin, eine düstere Dystopie über das Leben nach einer Seuchen-Apokalypse und Neues von den „Game of Thrones“-Machern: Wir stellen Serien vor, die im März bei Streaminganbietern oder in Mediatheken starten.

„The Regime“ (gestartet am 4.3., Sky)

Ihr Palast ist eine Mischung aus Louvre und Kreml, darin regiert Kanzlerin Elena Vernham als launische Diva: Die bissige Politsatire „The Regime“ erzählt von einem fiktiven totalitären Staat in Europa, dessen paranoide Diktatorin sich vor drei Dingen besonders fürchtet: Schimmel, dem Mundgeruch anderer Leute und dem Verlust ihrer Macht. Als sie sich einen Soldaten (Matthias Schoenaerts) als Leibwächter zulegt, einen rabiaten Einfaltspinsel, der ihr zu radikalen Maßnahmen zwecks Machterhalt rät, eskaliert die Lage in dem kuriosen Kleinstaat. Hugh Grant spielt in der klugen und komischen Satire den Oppositionsführer, und Oscar-Gewinnerin Kate Winslet ist als demokratisch gewählte Autokratin, eine Art weiblicher Donald Trump, umwerfend gut. Die sensationell gute Politfarce stammt von den Machern von „Succession“.

„Das Signal“ (ab 7.3., Netflix)

Ein Mann und seine gehörlose kleine Tochter warten ungeduldig auf Mamas Rückkehr aus dem Weltall: Paula (Peri Baumeister) war als Wissenschaftlerin an Bord der Internationalen Raumstation ISS – doch als Ehemann Sven (Florian David Fitz) und die kluge Charlie (Yuna Bennett) Paula am Flughafen abholen wollen, warten sie vergeblich: Das Flugzeug ist verschollen, vermutlich abgestürzt. Während Sven seiner Tochter die traurige Wahrheit zunächst verheimlicht und mit ihr nach Hause fährt, mehren sich seltsame Indizien: Ein Tondokument scheint Paulas Schuld an dem Flugzeugabsturz zu beweisen – doch die Astronautin hat Sven eine verschlüsselte Nachricht hinterlassen, die es zu enträtseln gilt. Ist sie im All auf außerirdisches Leben gestoßen? Ein Mysterydrama über die Suche nach Aliens, das sich in Wahrheit um Menschlichkeit und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft dreht.

„Helgoland 513“ (ab 15.3., Sky)

Deutschland nach einer verheerenden Seuchen-Apokalypse: Die wenigen Überlebenden kämpfen um eine sichere Zuflucht und die knappen Ressourcen. Auf Helgoland haben 513 Menschen einen abgeschotteten Mikrostaat errichtet, der mit harter Hand regiert wird. Um das Wohl der Insulaner zu sichern, werden Moral und Ethik kühlem Kalkül geopfert. So werden die Insulaner mittels eines Punktesystems, das Wohlverhalten belohnt und soziale Verstöße bestraft, in einer Rankingtabelle sortiert. Für jedes Neugeborene muss ein Gruppenmitglied sterben, das als überflüssig erachtet wird, da die Lebensmittel angeblich nur für 513 Menschen reichen. Ob Corona oder Migrationskrise: Die packende Dystopie mit Martina Gedeck als Herrscherin über Helgoland bezieht sich auf viele große Fragen unserer Zeit.

Martina Gedeck in „Helgoland 513“.
Martina Gedeck in »Helgoland 513«.

„Palm Royale“ (ab 20.3., AppleTV+)

Wie eine Kreuzung aus Feelgood-Comedy „Ted Lasso“ und der bissigen Reichensatire „White Lotus“: So fühlt sich diese neue Apple-Serie mit Kristen Wiig („Wonder Woman“) an. Die Handlung spielt 1969 in Florida: Während in der normalen Welt die Hippiebewegung und der Kampf für Frauenrechte die Gesellschaft durcheinander wirbeln, leben im luxuriösen Resort „Palm Royale“ die blasierten Gattinnen reicher Männer einen Alltag zwischen Tratsch, Maniküre und Charity, frei nach dem Motto: Welche Frau braucht schon Gleichberechtigung, wenn sie Perlen hat? Die mittelose Maxine (Wiig) will unbedingt dazugehören und lässt sich einiges einfallen, um sich einen Platz zu erschleichen – lernt in dieser warmen und witzigen Frauencomedy aber, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Kristen Wiig in „Palm Royale“.
Kristen Wiig in »Palm Royale«.

„3 Body Problem“ (ab 21.3., Netflix)

Mit „Game of Thrones“ schufen David Benioff und D. B. Weiss eines der größten Serienepen aller Zeiten. Ihr neues Projekt dürfte für alle eine Enttäuschung sein, die auf eine ähnlich gestrickte Fantasysaga hoffen: Die Serie basiert auf der Trisolaris-Trilogie des chinesischen Schriftstellers Liu Cixin, zu deren Fans Mark Zuckerberg und Barack Obama zählen, und spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Die Geschichte entführt die Zuschauer zu Beginn nicht in ein süffiges fiktives Mittelalter, sondern ins China zurzeit der Kulturrevolution: In den 60er Jahren versuchen chinesische Astrophysiker, Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Derweil häufen sich in der Gegenwart die Suizide von Wissenschaftlern, die von merkwürdigen Visionen geplagt werden, und die Naturgesetze stehen Kopf. Ein ambitioniertes Science-Fiction-Spektakel zum Mitdenken.

„Friedefeld“ (ab 22.3., ARD-Mediathek)

Animated Sitcom: „Friedefeld“.
Animated Sitcom: »Friedefeld«.

Hübsch hässlich: Die Optik dieser Zeichentrick-Sitcom erinnert an US-Serien wie „Family Guy“, und für deutsche Verhältnisse sind die 10 mal 25 Minuten reichlich originell und frech. Im Mittelpunkt stehen die drei Halbgeschwister Paul, Ludwig und Barbie – sie wurden vom selben Vater mit drei verschiedenen Müttern gezeugt und kamen am selben Tag zur Welt. So was schweißt natürlich zusammen, auch wenn die drei total verschieden sind: Paul ist ein verantwortungsscheuer Werbetexter, Barbie eine skrupellose Geschäftsfrau, und Ludwig will sein Geld mit Erfindungen verdienen, die wenig Arbeit machen. „Friedefeld“ transponiert US-Trickserien aus der Donut-Welt der „Simpsons“ in den deutschen Alltag: lustig.

x